HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
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Im Bildungsausschuss wurde auf Antrag der Grünen-Landtagsfraktion über den Stand der Umsetzung der Inklusion auch mit Blick auf die Zahl der Förderschullehrkräfte berichtet. Hierzu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion, Klaus Kessler:

“Damit die Inklusion erfolgreich gelingen kann, ist eine ausreichende Personalausstattung der Regelschulen mit Förderschullehrern eine Grundvoraussetzung. Hier sehen wir noch großen Nachholbedarf. Wie uns heute im Ausschuss berichtet wurde, wurden im Jahr 2016 an den saarländischen Regelschulen 3.306 Schülerinnen und Schüler mit anerkanntem Förderbedarf unterrichtet, 3.277 an Förderschulen. Allerdings stehen für die 162 Grundschulen im Land lediglich 131 Förderschullehrer bereit. Wir halten diese Zahl für deutlich zu gering, um ein umfassendes Betreuungsangebot für die Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf vorzuhalten. Gleiches gilt für die Gemeinschaftsschulen. Dort gibt es für die 68 Schulen im Saarland insgesamt 124 Stellen für Förderschullehrer.

Bildungsminister Commerçon hat es bislang vermisst, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, um die Personalsituation zu verbessern. So wurde im Haushaltsplan für 2016 und 2017 nicht einmal eine Aufstockung der Planstellen für Förderschullehrer vollzogen. Es ist konstant bei 660 Stellen geblieben. Die Ausbildung der Referendare für Sonderpädagogik wurde sogar von 90 Anwärterstellen im Jahr 2015 auf jeweils 67 in den Jahren 2016 und 2017 zurückgefahren.

Damit die Inklusion erfolgreich gelingen kann und die Regelschulen zur echten Alternative für die Förderschulen werden, muss die Zahl der Förderschullehrerinnen und -lehrer deutlich aufstockt werden. Außerdem fordern wir von Minister Commerçon, wieder mindestens 90 Anwärterstellen für Referendare im Bereich der Sonderpädagogik bereitzustellen. Um weitere Personalkapazitäten zu schaffen, muss auch für Regelschullehrkräfte die Möglichkeit geboten werden, eine sonderpädagogische Zusatzausbildung zu absolvieren.”

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