HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
HOMBURG1 | Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis

Zum Vorhaben des Konzerns Steag, die Kohlemeiler Bexbach und Weiher ab November 2017 als Netzreserve zu führen, erklärt der energiepolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Michael Neyses:

„Es ist Fakt, dass die Stromerzeugung durch Kohlekraftwerke aufgrund niedriger Großhandelspreise infolge des Zubaus der Erneuerbaren Energien immer unrentabler wird. Die Auswirkungen wurden bei den von Steag betriebenen Meilern in Bexbach und Quierschied bereits deutlich, denen zeitweilig eine Stilllegung drohte. Dass sie nun ab November als Netzreserve dienen werden, kann keine Dauerlösung sein.
Es darf mittelfristig kein Weg daran vorbeiführen, dass wir mit den Erneuerbaren Energien in den Grundlastbereich kommen und uns vom schmutzigen Kohlestrom verabschieden. Weiter wie bisher an dieser Form der Stromerzeugung festzuhalten, ist sowohl aus ökologischen als auch ökonomischen Gründen unverantwortlich. Die Landesregierung muss endlich auch Fakten wie Rohstoffknappheit und steigende Preise für Kohlenstoffdioxid-intensive Energieträger bei der Ausrichtung ihrer Energiepolitik berücksichtigen. Ohne eine zügige Modernisierung der Energieversorgung im Saarland wird das Land mittelfristig deutlich an Wettbewerbsfähigkeit auf dem Energie- und Industriesektor einbüßen. Damit werden zahlreiche Arbeitsplätze aufs Spiel gesetzt.
Die Landesregierung muss endlich die enormen Wertschöpfungspotenziale des Ausbaus der Erneuerbaren Energien erkennen. Laut Berechnungen des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme könnten im Saarland bis zum Jahr 2020 jährlich etwa 275 Arbeitsplätze auf diesem Sektor geschaffen werden. Wir fordern daher von der Landesregierung, deutlich mehr in Windkraft- und Photovoltaikanlagen sowie Biomassekraftwerke und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zu investieren. Sie muss sich darüber hinaus gegenüber dem Bund für eine Förderung für die Entwicklung moderner Speichertechnologien einsetzen.“
Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein