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Nachdem laut Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung die Zahl der Beschäftigen, die zu Tariflöhnen bezahlt werden, deutlich gesunken ist, erklärt  Oskar Lafontaine:

„Vor den ‚Arbeitsmarkt-Reformen‘ von CDU, CSU, SPD, FDP und Grünen hatten die meisten deutschen Arbeitnehmer die soziale Sicherheit eines Tarifvertrages. Die Agenda 2010 führte dazu, dass noch nicht einmal mehr die Hälfte unserer Beschäftigten diese soziale Sicherheit hat. Was oft übersehen wird: Die ‚De-Regulierung des Arbeitsmarkts‘ setzt auch viele Unternehmen unter Druck. Diejenigen Betriebe, die ihre Arbeitnehmer nach dem Flächentarifvertrag, also anständig bezahlen, sehen sich der unlauteren Konkurrenz der Unternehmen ausgesetzt, die sich mit tarifungebundenen schlechteren Löhnen Kostenvorteile verschaffen. Der Abbau des Flächentarifvertrages begünstigt den Niedriglohnsektor und ist damit eine der Ursachen für die drohende millionenfache Altersarmut. Die Arbeitnehmer, die den ‚Arbeitsmarkt-Reformen‘ von CDU, CDU, SPD, FDP und Grünen zum Opfer gefallen sind, haben zudem Nachteile bei Löhnen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Tarifverträge müssen allgemeingültig werden. Der Flächentarifvertrag ist die Grundlage der sozialen Marktwirtschaft. Sein Abbau und die Schaffung von Millionen prekärer Arbeitsverhältnisse sind wie der IG-Metall-Vorsitzende Hofmann zu Recht festgestellt hat, eine der Ursachen für Politikverdrossenheit und den Aufstieg der AfD.“

 

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