HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN

Nachdem der saarländische Gesundheits-Staatssekretär Kolling eine liberale Drogenpolitik mit dem Verweis, Marihuana sei eine Einstiegsdroge, eine Legalisierung “verantwortungslos” abgelehnt hat, erneuert DIE LINKE im Saarländischen Landtag ihre Forderung nach einer wissenschaftsbasierten Politik. Ralf Georgi, drogenpolitischer Sprecher der Linksfraktion, erklärt:

„Herr Kolling hat immer noch nicht verstanden, dass die Politik der harten Verbote, für die er wirbt, den Drogenkonsum ganz offensichtlich nicht verringern konnte. Stattdessen wurden durch die Kriminalisierung auch sogenannter weicher Drogen wie Cannabis kriminelle Strukturen befördert. Deshalb sprechen sich längst auch Fachleute wie Richter, Polizisten, Ärzte oder Psychologen für eine liberalere Drogenpolitik aus. Diese Diskussionen scheinen in der saarländischen Landesregierung noch nicht angekommen zu sein. Statt Drogenabhängige zu kriminalisieren, ist eine konstruktive Debatte darüber notwendig, welche Politik aus gesundheitlichen und präventiven Aspekten die sinnvollste ist und wie den Betroffenen geholfen werden kann. Wenn Jugendliche das Gefühl haben, dass Verbote und Kriminalisierung willkürlich erfolgen, dann sind sie auch für Aufklärung über wirklich sehr gefährliche Substanzen schwerer zu erreichen. Wir müssen uns darüber sachlich, vorurteilsfrei und auf Grundlage wissenschaftlicher Fakten auseinandersetzen.“ Ein Kurswechsel in der Drogenpolitik könne Leben retten, Abhängigkeit verhindern sowie Justiz- und Polizei entlasten, so Georgi abschließend.
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