Der Neujahrsempfang der Partei “Die Linke” im Bistro 1680 in Homburg Mitte Januar bot eine Plattform für politische Diskussionen, gesellschaftlichen Austausch und kulturelle Impulse. Gastgeberin Barbara Spaniol, Mitglied des saarländischen Landtags, begrüßte zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft und nutzte die Gelegenheit, zentrale politische Anliegen in den Fokus zu rücken – alles im Zeichen der bevorstehenden Bundestagswahl.
In ihrer Eröffnungsrede betonte Spaniol die Bedeutung von Kultur als Gegenpol zu Hetze und Ausgrenzung. Sie dankte den anwesenden Künstlern sowie dem Catering-Team für ihre Unterstützung. “Wir sind wieder hier, an einem Ort mit Tradition, wo Gastlichkeit, Disput und Kultur großgeschrieben werden”, so Spaniol.
Unter den Gästen befanden sich zahlreiche politische Wegbegleiter, darunter Dr. Michael Moses Arndt, Spitzen- und Direktkandidat der Partei für die Bundestagswahl, sowie Mitglieder des Landesvorstands. Spaniol unterstrich die Wichtigkeit des Dialogs über Parteigrenzen hinweg und zeigte sich erfreut über die Anwesenheit von Vertretern anderer Parteien, lokaler Vereine und sozialer Initiativen wie der Tafeln und der IG Metall. Sie bezeichnete deren Engagement als unverzichtbar in Zeiten zunehmender sozialer Herausforderungen und versprach eine Intensivierung der Zusammenarbeit.
In seiner Ansprache sprach Dr. Michael Arndt über seine Überraschung, als er erfuhr, dass er Spitzenkandidat der Linken sein würde. Mit einem Augenzwinkern kommentierte er: “Wenn mir jetzt vor 10 Wochen jemand erzählt hätte, dass am 23.02. Bundestagswahlen sind, hätte ich gesagt, der spinnt.” Dennoch betonte er die Seriosität des Parteiprogramms mit ehrgeizigen Zielen wie einem Mindestlohn von 15 Euro, einer Mindestrente von 1.400 Euro, dem Mietendeckel und kostenfreiem Kita-Essen.
Arndt sprach auch über die Herausforderungen, denen er sich bei Gesprächen mit der Industrie- und Handelskammer stellte. Insbesondere die geplante Vermögenssteuer war Thema, wobei er betonte, dass nur Milliardäre zur Kasse gebeten werden sollen und keine Enteignungen drohen. “Viele denken, sie seien reich mit einer Million, aber unsere Pläne betreffen die wirklich Wohlhabenden”, erklärte er.
Zudem hob er die Notwendigkeit von Investitionen hervor und kritisierte die Schuldenbremse als Hindernis für wirtschaftliches Wachstum. Besonders betonte er die Wichtigkeit, die Autoindustrie sozialverträglich umzustrukturieren und neue Branchen wie die Elektronik- und Pharmaindustrie ins Saarland zurückzuholen. Auch die Cannabis-Industrie sieht er als chancenreich an, sowohl wirtschaftlich als auch gesundheitspolitisch.
Schwerpunkte für die Region: Bildung, Finanzen und Klimaschutz
Ein weiteres zentrales Thema war die prekäre finanzielle Lage der Kommunen. Spaniol forderte einen Altschuldenschnitt, um Homburgs Zukunft planbarer zu gestalten und dringend benötigte Investitionen zu ermöglichen. Auch das Bildungs- und Betreuungsangebot müsse ausgebaut werden, um allen Kindern gerechte Bildungschancen zu bieten. Beim Klimaschutz warnte Spaniol davor, soziale Aspekte zu vernachlässigen. Ökologische Transformationen müssten so gestaltet werden, dass sie Arbeitsplätze sichern und nicht zulasten sozial schwächerer Bevölkerungsgruppen gehen.
Der Empfang bot neben politischen Diskussionen auch ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Die Band “Firma Hollunder” sorgte traditionell für musikalische Höhepunkte und leitete in den entspannten Teil des Abends ein. Barbara Spaniol zeigte sich zum Abschluss zufrieden mit dem gelungenen Auftakt ins neue Jahr. “Wir haben viel vor, und es ist wichtig, gemeinsam für eine gerechte und lebenswerte Zukunft zu arbeiten”, resümierte sie.
Alle Bilder: Friedel Simon