Am „Internationalen Tag der Kinderrechte“, dem Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention, die 1989 verabschiedet wurde, haben der Fairtrade Saarpfalz-Kreis, die Fairtrade Stadt Homburg und das Homburger UNICEF-Team einmal mehr einen „Baum für Kinderrechte“ gepflanzt, dieses Mal auf dem Schulgelände der Siebenpfeiffer-Schule in Homburg-Erbach. Der Baum soll symbolisch die Rechte von Kindern und Jugendlichen stärken und damit die Weichen für eine zukunftsfähige und kinderfreundlichere Welt stellen.
Die diesjährige Pflanzung weist auf das Recht eines jeden Kindes auf Meinungs- und Informationsfreiheit – Artikel 13 der UN-Kinderrechtskonvention – hin. In diesem Kontext wurde die Siebenpfeifer-Schule, Förderschule Lernen des Saarpfalz-Kreises, ausgewählt. „Kinder haben das Recht, bei allen Fragen, die sie betreffen, sich zu informieren, mitzubestimmen und zu sagen, was sie denken“, sagte Roswitha Hüther vom UNICEF-Team Homburg zum Artikel 13 im Verlauf der Veranstaltung.
Da das Thema „Demokratie“ in Würdigung des Namensträgers der Schule und die Umsetzung der Mitbestimmung der Schulleitung ein besonderes Anliegen ist, hat die Schulgemeinschaft darüber abgestimmt, welcher Baum gepflanzt werden soll. Ihre Wahl fiel auf einen Tulpenbaum, der eine interessante gelb-grüne Blüte und eine schöne Herbstfärbung hervorbringt.
„Danke, dass Sie uns, die Förderschulen, nicht vergessen. Lassen Sie uns diesen Baum nicht nur als Geschenk ansehen, sondern als Symbol für unser gemeinsames Engagement für die Rechte aller Kinder, ganz besonders der Kinder mit individuellen Bedürfnissen. Nur wenn Kinderrechte gewahrt werden, entsteht ein geschützter Rahmen, in dem Selbstwirksamkeit und Demokratie erprobt werden können“, betonte der stellvertretende Schulleiter Christian Kopp bei der Begrüßung der Gäste.
Dass der Tag der Kinderrechte an der Schule etwas Besonderes ist, zeigten schließlich die Darbietungen zur Pflanzaktion. Zuerst führten Schüler der Klassen eins bis drei gemeinsam mit ihrer Klassenleiterin Irina Pape ein kurzes Bühnenstück auf, das von der Entstehung eines Baumes erzählte, den Tieren der unmittelbaren Umgebung und den Jahreszeiten. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei und mimten dabei einen stämmigen Baum, verkleideten sich als Sonne, als Regen, als Vogel oder Igel.
Anschließend starteten die Schüler der Klasse 3/4 mit Klassenleiterin Barbara Dambauer und Fachlehrerin Julia Schwartz einen Versuch, den Wald zu retten. Was wäre, wenn Bäume sprechen könnten und jedes Mal „Aua“ riefen, wenn der Mensch seinen Müll fallen lässt …? In einer eindrucksvollen Spielszene lehrten drei Bäume die Waldbesucher Ordnung zu halten und ihren Müll nicht dort zu entsorgen.
Zum Thema Kinderrechte sprach auch Schulsprecherin Finja Weish einige Worte und leitete damit zu zwölf Kinderwünschen über, die die Klassensprecher der Klassen 1 bis 10 vortrugen. Dazu zählte beispielsweise der Wunsch, dass alle Kinder der Welt friedlich ohne Krieg aufwachsen dürfen. Es wurde der Wunsch nach Recht auf Gesundheit und sauberem Trinkwasser geäußert. Ein Weiterer soll allen Kindern ein tolles Leben und Glück bringen u. v. m.
Auf gebastelten Blättern niedergeschrieben, brachten die Kinder und Jugendlichen anschließend ihre Wünsche an dem Tulpenbaum an, den Benedict Birger Haberer (Saarpfalz-Kreis) bereits in die Erde gesetzt hatte. Landrat Dr. Theophil Gallo zeigte sich beeindruckt von dem Erlebten: „Ich freue mich, dass der heutige Gedenktag von allen Akteurinnen und Akteuren so bunt und unterhaltsam wie auch tiefsinnig gestaltet wurde. Kinder brauchen Schutz. Umso wertvoller ist dieser Tag, der genau daran erinnert. Der Kinderrechte-Artikel 13 weist uns darauf hin, dass Kinder das Recht haben, ihre Meinung und ihre Gefühle mündlich, schriftlich, malend oder in jedweder anderen Form mitzuteilen. Zugleich haben sie ein Recht auf Information in einer ihrem Alter angepassten Form. Wir Erwachsene müssen zuhören und Antworten geben können. Genau dies möchte ich in meiner Reihe ‚Landrat macht Schule‘, bei der ich wiederholt auch schon hier an der Siebenpfeiffer-Schule war, erreichen“, erklärt Landrat Dr. Theophil Gallo für den Fairtrade Saarpfalz-Kreis und bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, insbesondere bei den mitwirkenden Schülern. „Eigentlich müssen wir uns das Thema Kinderrechte jeden Tag bewusstmachen und danach handeln“, so der Wunsch des Landrats.
Nicht zuletzt sorgten das trockene, sonnige Wetter und die Fairtrade-Schokoriegel, die der Landrat zum Abschluss verteilte, für ausgesprochen gute Laune.
Hintergrund: Begonnen hat die Baumpflanzaktion von Fairtrade Saarpfalz-Kreis, Fairtrade Stadt Homburg und Homburger UNICEF-Team im Jahr 2017 an der Kita „Am Forum“ (Kinderrecht auf Freizeit und Spiel). Es folgten die Grundschule Einöd (Kinderrecht auf Bildung), die Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn (Kinderrecht auf Mitbestimmung), die Luitpold-Grundschule Erbach (Schutz vor Gewalt) und die Kita „Maria vom Frieden“ (Wohl des Kindes), die Grundschule Kirrberg (Kinderrecht auf Vermittlung der Achtung vor der Umwelt) und das Kreisjugendamt (Kinderrecht auf besonderen Schutz und Hilfe).