Von Stephan Bonaventura und Friedel Simon
Kleinottweiler feierte am letzten Wochenende wieder seine legendäre Bohnekerb – und das mit allem, was dazu gehört!
Alles war angerichtet und die Resonanz großartig. Die Bohnekerb in Kleinottweiler lockte über die letzten Tage Jung und Alt an das Sportheim der ASV Kleinottweiler. Die traditionsreiche Feier, die früher nur sonntags und montags begangen wurde, hat sich über die Jahrzehnte hinweg zu einem umfangreichen Festwochenende entwickelt – und bleibt dabei doch fest in der Dorftradition verankert.
Bereits am Freitag begann das Festwochenende mit dem Brunnenfest, das nach einigen Jahren Pause wiederbelebt wurde. Ursprünglich war der Freitag kein offizieller Kerbetag, doch der Wunsch nach einem geselligen Auftakt war im Dorf groß. Ortsvorsteher Daniel Heintz erzählt im Gespräch mit Homburg1, dass das Brunnenfest früher eine Veranstaltung des Ortsrates war, aber nach Corona ausgesetzt wurde: “Dann haben wir ein neues Fest gemacht, das Lindenfest. Aber viele wollten ihr Brunnenfest zurück. Jetzt macht die ASV seit letztem Jahr wieder ein Brunnenfest in Kleinottweiler, und es war super besucht.” Mit Lyoner, Bier und einer entspannten Atmosphäre startete das Wochenende unter besten Wetterbedingungen. Gerade die vielen Straußbuwe und Straußmäde hatten mächtig gute Laune.
Am Samstag folgte dann der offizielle Start der Bohnekerb. Der Kerbesamstag hat sich, anders als der ursprünglich auf Sonntag und Montag begrenzte Festkalender, seit vielen Jahren etabliert. Der Tag begann sportlich mit gleich drei Fußballspielen, bei denen die ASV Kleinottweiler besonders glänzte. “Unsere Aktiven haben 11:0 gegen SV Genclerbirligi Homburg gewonnen. Wir sind Tabellenführer, da war natürlich dementsprechend gute Stimmung”, so Heintz. Über 1000 Besucher feierten im Anschluß bei angenehmen Temperaturen bis in die Nacht hinein, was den Samstag zu einem vollen Erfolg machte.
Der Sonntag, traditionell der Tag der Straußjugend, brachte dann die Temperaturen zum Glühen – und die Besucher ins Schwitzen. Trotz der drückenden Hitze wurde die Kerberedd gehalten und der Strauß aufgehangen, ein unverzichtbarer Bestandteil der Bohnekerb. “Es ist heute sehr heiß, aber es klappt alles. Wir haben eine hervorragende Mannschaft, jeder arbeitet mit”, berichtete Heintz. Allerdings war die Hitze eine Herausforderung, und so blieb abzuwarten, wie viele Gäste sich am Abend noch zum Feiern aufmachen würden. Letztendlich tat die Hitze keinen Abbruch und es war mächtig etwas los.
Den Höhepunkt der Bohnekerb markiert traditionell der Montag mit der legendären Playbackshow, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feierte. „Die Playbackshow zieht immer bis zu 2000 Besucher an“, erzählte Heintz, und auch diesmal wurde wieder ein volles Haus erwartet, trotz angekündigter 35 Grad. Tagsüber gab es als besondere Delikatesse Ochs am Spieß, eine Spezialität der Kleinottweiler Kerb, und das Kirmestreiben sorgte für Unterhaltung.
Ein besonderes Schmankerl in diesem Jahr war die „Best-of-Kerberedd“, bei der gleich mehrere Generationen von Kerbepfarrern auftraten, um die schönsten Geschichten und Anekdoten aus der Dorfgeschichte Revue passieren zu lassen. Peter Müller, einer der “alten Hasen”, erzählt: „Wir sind dieses Jahr zu viert, weil wir drei alte Kerbepfarrer zur Feier des Jubiläums auf die Bühne gehen.“ Mit dabei war neben Müller auch Christian Prech, Mike Finger und der neue Kerbepfarrer, Sohn Lars Finger, der das Erbe seines Vaters und der anderen Vorgänger mit frischem Schwung weiterführt.
Die Bohnekerb 2024 in Kleinottweiler zeigte wirklich eindrucksvoll, wie Tradition und Wandel Hand in Hand gehen können. Trotz der Hitze wurde das Festwochenende zu einem großen Erfolg. Kleinottweiler – das hat Spaß gemacht und wir freuen uns auf das nächste Jahr.
