HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Palmöl ist ein begehrter Rohstoff. Es bietet hohen Ertrag auf wenig Fläche und ist vielfältig nutzbar. In Deutschland wird es zum größten Teil zur Bioenergiegewinnung genutzt, aber auch in Nahrungsmitteln und Futtermitteln ist es ein Bestandteil. Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Isolde Rieserklärt, warum Palmöl keinen grünen Fußabdruck hinterlässt und wie die Forderung von Barbara Hendricks nach einem Öko-Label helfen kann.
„Die Ausmaße, die der Anbau von Palmöl auf Natur und Menschen hat, sind groß: riesige Flächen Regenwälder werden gerodet, bedrohte Tierarten aus ihrem Lebensraum vertrieben und Landnutzungsrecht missachtet. Der Fußabdruck, den der Palmölanbau hinterlässt, ist alles andere als grün“, sagt Ries.
„Aber auch das Ersetzen von Palmöl durch andere Öle, wie etwa Rapsöl oder Sojaöl ist schwierig, da viel mehr Fläche zum Anbau benötigt wird.“ Hier sei der Einsatz der Politik und der Verbraucherinnen und Verbraucher gefordert, meint die Verbraucherexpertin Ries. „Palmöl muss an soziale und ökologische Kriterien geknüpft werden. Der Anbau muss umwelterträglicher werden und die Kriterien für Anbau und Verkauf strenger, um Wickelbär und Co. vor einer weiteren Rodung seines Lebensraumes zu schützen. Ich setzte mich bereits seit Jahren für ein aussagekräftiges Label ein, das Informationen zu Lebensraum, Arbeits- und Umweltbedingungen enthält.“
„Verbraucherinnen und Verbraucher können helfen, indem sie auf ihr Einkaufsverhalten achten. In vielen Schokoladenprodukten, Fertiggerichten, aber auch in Futtermitteln und damit bei der Herstellung von Fleisch findet sich Palmöl. Beim Einkaufen weiß man so etwas aber oft nicht“, erklärt Ries und unterstützt die Forderung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, ein Label einzuführen, das auf Produkte hinweist, die unter schlechten Arbeits- und Umweltbedingungen hergestellt sind.
„Mit solch einem Label werden Verbraucherinnen und Verbraucher nicht mehr an der Nase herumgeführt und können beim Einkaufen schon sehen unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde. Massentierhaltung oder gesundheitsschädliche Stoffe werden damit entlarvt.“
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