Beim Kreativkurs (l.) und beim Gartenbauseminar in der Schrebergartenanlage des Kleingartenvereins in Erbach unter Anleitung von Peter Hagen - Fotos: Maryam Alhajji
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Es war das zweite Mal, dass unter Federführung von Frauenbüro und Jobcenter des Saarpfalz-Kreises das Projekt „Amal-REACT“ durchgeführt wurde. Mit einer kreativen Abschlussveranstaltung in den Räumlichkeiten des Frauenbüros verabschiedeten sich die Teilnehmerinnen und Dozenten von einer intensiven sechsmonatigen Schulungsmaßnahme.

In diesem Projekt ging es darum, Frauen mit Migrationshintergrund, die sich insbesondere wegen der Corona-Pandemie in ihr häusliches Umfeld zurückgezogen hatten, noch einmal zu aktivieren respektive sie zu befähigen, ihre gesellschaftliche und berufliche Integration voranzubringen.

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Unter dem Motto „Unsere Wege und Ziele“ standen in einem täglichen Wechsel die Lerngebiete Sprache, IT- und Medienkompetenz, Design und Gestalten, Hauswirtschaft und Umweltbildung auf dem Programm. So erweiterten die Teilnehmerinnen unter Anleitung von Sprachdozentin und Projektmitarbeiterin Ilka Scherer beispielsweise ihren Wortschatz, übten lesen und schreiben auch unmittelbar auf digitalen Plattformen, was gleichzeitig ihren Umgang mit dem Computer verbesserte.

Auch in der Küche des Frauenbüros ging es rege zu, denn dort zeigten die Frauen mit Unterstützung von Dozentin Karin Schmelzer viel Kreativität bei der Zubereitung von ressourcenschonenden Lebensmitteln und gesunden Gerichten. Im Designkurs mit Andrea Rauscher wurde emsig gebastelt und genäht, wobei das Thema Wiederverwertung von Gebrauchsgegenständen, das sogenannte Upcycling eine große Rolle spielte.

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Auf Hof Sonnenbogen, der vom Partner des Biosphärenreservates Hannes Ballhorn geführt wird, stand die ökologische Landwirtschaft im Vordergrund. Im Gartenbau erhielten sie Anregungen und Anleitung durch Peter Hagen. Und im EDV-Kurs lernten die Teilnehmerinnen mithilfe von Dozentin Annette Orlinski nicht nur Briefe zu verfassen, sondern sie schrieben und gestalteten sogar ein Online-Buch zum Thema Naturheilkunde.

Ihre Erlebnisse und den Projektfortgang dokumentierten sie auf einer selbst gestalteten Website. Die sozialpädagogische Begleitung und muttersprachliche Unterstützung erhielten die Frauen durch die Projektmitarbeiterin Hadeel Alsmadi. Dies ist nur ein kleiner Auszug aus dem breitgefächerten Angebot des Projektes, das sehr gut ankam und gleichermaßen von den Frauen angenommen und umgesetzt wurde. Bei der Abschlussveranstaltung vermischten sich deutlich spürbar Freude und Wehmut. Kein Wunder, denn es ging nicht nur um einen Abschied untereinander, sondern auch vom Projekt selbst, das es in dieser Form zukünftig nicht mehr geben wird.

Die Frauenbeauftragte und Projektleiterin Birgit Rudolf fand an diesem Morgen die passenden Worte: „Ich freue mich über die Fortschritte und Ergebnisse, die Sie in dem zurückliegenden halben Jahr erreicht haben und heute gemeinsam präsentieren können. Wir wünschen uns vor allem, dass Sie neben den erlernten Fähigkeiten, die Sie in Ihrem Alltag einsetzen können, auch ein erstarktes Selbstbewusstsein für sich mitnehmen“, wandte sich die Frauenbeauftragte mit einem kurzen Resümee an die Teilnehmerinnen. „Leider wird es keine dritte Auflage von ‚Amal-REACT geben können“, aber wir wollen uns seitens des Frauenbüros dafür einsetzen, dass wir mit vergleichbaren Projekten die Chancen auf bestmögliche Entwicklung für Frauen mit Migrationshintergrund aufrechthalten können.“ Auch Landrat Dr. Gallo lobt das Projekt: „Angesichts des angespannten Arbeitskräftemangels wird es für die Zukunft noch wichtiger sein, Maßnahmen wie diese in der beruflichen Orientierung für Frauen mit Migrationshintergrund vorzuhalten. Ich danke den Teilnehmerinnen für ihre Bereitschaft, sich auf neue Erfahrungen und Begegnungen einzulassen sowie allen Dozentinnen und Dozenten für die sorgsame Umsetzung der Schulungsziele.“

 

 

Hintergrund

Das Projekt „Amal-REACT“ wird finanziert aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds der Europäischen Union als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-
19-Pandemie (REACT-EU) durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und
Gesundheit des Saarlandes.

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