Im CJD öffnen mehr als 30 Berufe Jugendlichen mit Handicaps eine Tür, durch die sie einen staatlich anerkannten Berufsabschluss erreichen können. Doch nicht jeder Schulabgänger ist sich von Anfang an sicher, welcher Weg der richtige für sie oder ihn ist.
Für genau diese Unsicherheit gibt es die einjährige “Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme” – kurz BvB. Sie bietet jungen Menschen die Chance, in verschiedene Arbeitsfelder hineinzuschnuppern und in Begleitung von Ausbildern, Ärzten, Psychologen, Case-Managern und Pädagogen ihren optimalen Berufszweig zu finden. So können sie gestärkt und selbstbewusst den für sie passenden Berufsweg einschlagen, wenn sie am Ende des Programms ihren staatlich anerkannten Berufsabschluss in der Tasche haben.
Diese Woche starteten etwa 50 junge Erwachsene ihre BvB und begaben sich auf eine Reise der „Selbstentdeckung“. Unter der Leitung von Case-Managerin Nadja Brockmeyer werden sie behutsam an den Arbeitsalltag herangeführt. Durch regelmäßige Wechsel zwischen verschiedenen Werk- und Arbeitsstätten erhalten sie einen praxisnahen Einblick und können verschiedene Arbeitssituationen ausprobieren, um herauszufinden, was ihnen liegt und Spaß macht.
Vor dem eigentlichen Start wurden die neuen Teilnehmer an zwei Einführungstagen herzlich begrüßt und konnten ihre Betreuer und die neuen Kollegen näher kennenlernen. Das schlechte Wetter sorgte dafür, dass das eigentliche Programm kurzerhand umgeworfen wurde und Aktionen wie Boulespielen im Gartenbau, Tischtennis in der Lagerhalle, Kennenlernspiele, Bastelangebote und vieles mehr auf dem CJD-Gelände stattfanden. „Für die Jugendlichen eine tolle Gelegenheit, sich in lockerer Atmosphäre einzuleben, bevor es dann mit dem „Ernst des Lebens“ losging“, erzählt Nadja Brockmeyer.
Einen Tag vorher wurden erstmalig Auszubildende und BvBler gemeinsam und ohne Eltern bzw. Betreuer in der Aula von Geschäftsführer Dieter Thielen, Fachbereichsleiterin Berufliche Bildung und Rehabilitation Erika Schmidt und Aline Klein von der Arbeitsagentur begrüßt. 110 junge Erwachsenen, alle voller Erwartungen und gespannt, was die nächsten Jahre für sie bringen. Zuvor hatten die Jugendlichen mit Eltern einen wahren Marathon hinter sich: Zahlreiche Stationen mussten während der Anmeldung durchlaufen werden. Von der Verwaltung über das Ärzteteam bis hin zum Internat gab es Informationen und mussten Unterschriften geleistet werden.