Nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet mit mehreren zehntausend Toten und über hunderttausend Verletzten hatte Deutschland Helfer – unter anderem vom Technischen Hilfswerk (THW) – zur Unterstützung bei der Bergung von Verschütteten ins Erdbebengebiet entsandt.
Darunter waren auch drei Helfer aus Völklingen, Wadern und Nohfelden, die Ministerpräsidentin Anke Rehlinger am heutigen Mittwoch zu einem gemeinsamen Gespräch mit Innenminister Reinhold Jost in der Staatskanzlei empfing. Bei der anschließenden Pressekonferenz schilderten die THW-Vertreter Sebastian Klein, Tim Schneider und Cedrik Schaadt ihre Eindrücke aus dem Katastrophengebiet, während Rehlinger und Jost die Unterstützungsangebote der Landesregierung skizzierten.
Das Saarland bietet unter anderem 500 Feldbetten, über 5.000 Schlafsäcke, knapp 6.000 verschiedene Decken, 5.800 Handtücher und mehr als 300 Transportboxen im Gesamtwert von rund 318.000 Euro zur Versorgung der Menschen in den betroffenen Regionen an. Die Hilfsgüter stammen aus dem zentralen Katastrophenschutzlager des Landes sowie aus dem Landkreis St. Wendel und wurden als Unterstützungsangebot des Saarlandes an das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum des Bundes und der Länder (GMLZ) gemeldet. Zudem könnte das Gesundheitsressort 10 Beatmungsgeräte des Typs Philips Trilogy Evo O2 sowie das zum Nutzen der Geräte notwendige Zusatzmaterial zur Verfügung stellen.
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger: „Die Menschen im Erdbebengebiet haben Angst um ihre Angehörigen oder bangen um das eigene Leben, weil sie hungern, weil sie medizinisch nicht versorgt werden können, weil das Nötigste fehlt. Wir wollen als Land unser Möglichstes tun, um zu helfen. Es gehört zur Mentalität von uns Saarländerinnen und Saarländern, dass wir anpacken und helfen, wo wir können. Was unsere drei THW-Helfer in der Türkei geleistet haben, verdient unsere höchste Anerkennung. Ihre Schilderungen über die Lage vor Ort und ihr persönlicher Einsatz haben mich tief bewegt und beeindruckt. Mein größter Respekt und mein aufrichtiger Dank geht an Sebastian Klein, Tim Schneider und Cedrik Schaadt und alle Hilfs- und Einsatzkräfte!“
Innenminister Reinhold Jost: „Aktuell sind schätzungsweise 13,5 Millionen Menschen von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen. Die Frage, ob wir helfen, stellt sich an dieser Stelle überhaupt nicht – denn es ist eine aus der Humanität begründete Selbstverständlichkeit, dass wir es tun. Die einzige Frage von Belang lautet dagegen: Wie und womit können wir am besten helfen? Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass wir unser Inventar schnellstmöglich sichten, um es auch zeitnah in die Türkei entsenden zu können. Dabei ist sichergestellt, dass dieses Material nicht fehlt, sollte es bei uns im Saarland benötigt werden: Falls erforderlich besteht die Möglichkeit, statt auf die Bestände des zentralen Katastrophenschutzlagers auf die der einzelnen Landkreise zurückzugreifen. Darüber hinaus wird an einer unverzüglichen Wiederbeschaffung gearbeitet.“
Gesundheitsminister Magnus Jung: „Das Erdbeben in der Türkei und Syrien ist ein menschliches Drama enormen Ausmaßes. Wir sind sehr betroffen und möchten der syrischen und türkischen Bevölkerung mit medizinischen Hilfsgütern zur Seite stehen. Das Gesundheitsministerium wird zunächst intensivmedizinische Beatmungsgeräte zur Verfügung stellen und in einem weiteren Schritt prüfen, womit wir zusätzlich Hilfe leisten können.“
Die Landesregierung weist zudem darauf hin, dass die Erdbebenopfer nach wie vor auf Hilfe angewiesen sind und bittet um Geldspenden über die gängigen offiziellen Kanäle.
Eine Übersicht mit verschiedenen etablierten Hilfsorganisationen, bei denen man spenden kann, findet man unter: http://www.saarland.de/erdbebenhilfe/
Wegen der schweren Erdbebenkatastrophe hatte Rehlinger bereits am 10. Februar die Trauerbeflaggung der Staatskanzlei angeordnet und die Solidarität der Saarländer in einem persönlichen Kondolenzschreiben an den türkischen Generalkonsul bekundet. Minister Jost steht in Kontakt mit dem Generalkonsul der Türkei in Mainz, Sedat Turan.