HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Die Grünen-Landtagsfraktion hat eine Anfrage an die Landesregierung zur Versorgung erwachsener Straftäter mit psychotherapeutischen Angeboten gestellt. Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende, Hubert Ulrich:
„Die präventive Arbeit mit Straftäterinnen und Straftätern ist ein wichtiges Instrument, um künftige Übergriffe zu vermeiden. Dies gilt auch für psychotherapeutische Angebote für Sexual- und Gewaltstraftäter. So haben Studien gezeigt, dass mit solchen Therapien die Rückfallquoten deutlich gesenkt werden können. Darüber hinaus sind entsprechende Angebote durchaus kosteneffizient. Der Grund dafür liegt darin, dass durch eine Reduzierung der Rückfallquote und damit die Vermeidung von Straftaten auch die Folgekosten, sogenannte Kriminalitätskosten, sinken. Diese Kostenersparnis liegt deutlich höher als der zusätzliche Kostenaufwand für die Therapieangebote.
Deshalb machen andere Bundesländer auch intensiv von solchen Angeboten Gebrauch. In Bayern beispielsweise wurden an mehreren Standorten spezielle psychotherapeutische Fachambulanzen eingerichtet. Im Saarland allerdings gibt es mit Ausnahme der Fachambulanz „Neue Wege“, die sich an jugendliche Straftäter richtet, keine vergleichbaren Einrichtungen.
Aus diesem Grund haben wir nun eine Anfrage an die Landesregierung gerichtet. Sie muss darlegen, wie viele im Saarland aus dem Strafvollzug entlassene Sexual- und Gewaltstraftäter in den vergangenen zehn Jahren eine Therapieanweisung erhalten haben und wie viele von ihnen tatsächlich einen Therapieplatz gefunden haben. Außerdem wollen wir in Erfahrung bringen, inwiefern die Landesregierung eine Ausweitung von Therapieangeboten für notwendig hält und welche Planungen es hierfür gibt.“
Link zur Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion:
https://www.landtag-saar.de/Drucksache/Af15_1913.pdf

 

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