Am letzten Wochenende dachte so mancher Homburger, dass es auf dem Schlossberg zu einer Katastrophe gekommen sei. Feuerwehr und Einsatzkräfte fuhren in großer Zahl mit gellenden Sirenen die Schlossberg-Höhen-Straße hinauf. Der Grund: Eine Einsatzübung, die ein Szenario offenbarte, das hoffentlich niemals so eintreten wird.
Folgendes war laut Übungsplan fiktiv passiert: „Am Samstag, den 12.11.2022, gegen 15:20 Uhr befindet sich eine größere Besuchergruppe in den Schlossberghöhlen Homburg. Gegen 15:25 Uhr wird es zu einem totalen Stromausfall in der gesamten Höhlenanlage kommen. In einer geführten Besuchergruppe mit ca. 10 Personen wird es zu einer Gruppenpanik kommen, einige der Besucher werden in Panik tief in die Höhle laufen, einige Besucher stürzen in Panik mehrere Treppenstufen herunter. Der Höhlenführer wird einen Notruf (über die eingebaute Notfallmeldeanlage) absetzten. Der Notruf wird durch die Integrierte Leitstelle des Saarlandes wird gegen 15:30 Uhr ausgelöst, für die Löschbezirke Homburg-Mitte und Jägersburg, sowie den Rettungsdienst der Rettungswache Homburg mit dem Stichwort: „Unterstützung Rettungsdienst, mehrere Verletzte in Höhle nach Stromausfall“. Die Rettungskräfte werden in Richtung Schlossberghöhlen ausrücken.“
Für die Einsatzkräfte bedeutet die Übung an vielen Stellen gleichzeitig zu agieren, der Schwierigkeitsgrad lag also entsprechend hoch, die Höhlen und der rundum schlechte Zugang zum Gelände erschweren außerdem die Arbeit. Erst galt es die Verletzten zu lokalisieren, danach mussten die entsprechenden Notausgänge gefunden und in Absprache mit dem Rettungsdienst eine Verletztenablagestelle gewählt werden, bevor diese dort erstversorgt und danach abtransportiert werden konnten, erzählt Markus Hinsberger, stellv. Löschbezirksführer Homburg-Mitte. Das Übungsziel wurde auf jeden Fall erreicht, das bestätigt auch der stellv. Wehrführer und Einsatzleiter Udo Eckhardt: “Feuerwehrtechnisch hat alles wunderbar geklappt, die Kommunikation war ausreichend und gut, auch zwischen Feuerwehr und den Höhlenführern.”
Dass dieses Szenario auf keinen Fall alltäglich ist, das weiß der Homburger Wehrführer Peter Nashan. Ziel sei es hierbei unter andrem Schwachstellen zu erkennen, keine Übung würde zu 100% perfekt ablaufen. “Seitens des Ablaufs bei der Feuerwehr und dem Rettungsdienst hat alles funktioniert. Es sind aber kleine Rädchen, die wir drehen müssen, die sind aber minimal.” Ein Punkt allerdings wird von Nashan als immens kritisch gesehen, die Zuwegung. “Die Zufahrt oder der Abtransport ist bald nicht machbar aufgrund der Wegung hier mit Randsteinen, Bäumen etc., das ist das Problem, es fragt aber niemand nach. Wenn hier ein Einsatz wäre, muss die Feuerwehr schauen wie sie die Leute rausbekommt”, bringt es Nashan auf den Punkt. Die Konsequenz: Ein erhöhter Personalbedarf ist nötig denn die Verletzten, sämtliche Transportmöglichkeiten, Werkzeuge müssen über knapp 700 Meter auf einem engen Waldweg zur Schlossberg-Höhen-Straße transportiert werden. ” Es ist ein Mangel, den wir jedes Jahr kundtun aber es ändert sich einfach nichts.” Man kann nur hoffen, dass entsprechende Stellen hier schnellstmöglich Handlungsbdarf sehen.
Folgende Kräfte waren bei der Übung beteiligt:
Lbz. Homburg Mitte:
ELW 1 in Verbindung mit dem AB-Technische Einsatzleitung Hilfeleistungslöschfahrzeug 20/20
Rüstwagen-Kran
AB- Technische HilfeàMule
Lbz. Jägersburg:
Löschfahrzeug 8/6
Rettungswache 7-1 Homburg ( 4 Rettungswagen, 1 Notarzteinsatzfahrzeug, 1Gerätewagen- Rettungsdienst)
Alle Bilder der Übung:
Bilder der Einsatzübung der Feuerwehr Homburg in den Schlossberg Höhlen