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Zu Beginn des Ukraine-Krieges gab es noch große Befürchtungen, dass eine ähnliche Flüchtlingswelle auf das Land zukommen könnte wie 2015. Doch aktuelle Zahlen zeigen: Die Situation in Homburg scheint derzeit beherrschbar. Auch finanziell.

Mitte März waren in städtischen Wohnungen in Homburg 96 ukrainische Flüchtlinge untergebracht – rund drei Monate später hat sich an dieser Größenordnung nicht wirklich etwas geändert. Derzeit sind es 95, wobei das natürlich nicht das Gros der Flüchtlinge umfasst, die nach Homburg gekommen sind. Wie Bürgermeister Michael Forster im Stadtrat auf AfD-Anfrage mitteilte, sind derzeit darüber hinaus 287 Personen in Privatwohnungen untergebracht. Insgesamt sind somit 382 Kriegsflüchtlinge in Homburg gemeldet, da das Sportzentrum Erbach derzeit nicht belegt ist.

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Dieses war als Notunterkunft hergerichtet worden und bietet Platz für bis zu 300 Flüchtlinge. Das soll mit Blick auf entsprechende Lagebeurteilungen des Landesverwaltungsamts auch erst einmal so bleiben. „Das Landesverwaltungsamt hat noch keine Entwarnung gegeben. Es geht jetzt darum abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt“, so Forster. Das Sportzentrum bleibt also in Bereitschaft, um möglicherweise ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen.

Darunter wären im Zweifel wohl auch viele Minderjährige. Zumindest legen dies Zahlen von Ende Mai nahe. So sind von insgesamt 382 Flüchtlingen 168 unter 18. Zwischen 0 und 6 Jahren sind es derzeit 52 Schutzsuchende, im Grundschulalter 42, von denen rund 30 auch eine Schule in Homburg besuchen. Die Altersgruppe zwischen 10 und 18 umfasst 74 Flüchtlinge.

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Natürlich ist die Flüchtlingsaufnahme auch mit Kosten verbunden, wobei zumindest die finanziell gebeutelte Stadt davon auf Sicht nicht betroffen ist. So hat man bisher zwar 120.000 Euro für die Flüchtlingshilfe ausgegeben, davon alleine 80.000 Euro für die Herrichtung des Sportzentrums. Doch dieses Geld soll durch eine Bedarfszuweisung des Landes gedeckt werden, die zu Beginn des Krieges vom Innenministerium zur Verfügung gestellt wurde.

Die Stadt soll aus dieser Zuweisung insgesamt 240.000 Euro erhalten. „Die erste Tranche von 120.000 Euro soll in den nächsten Tagen und Wochen fließen“, verrät Forster. Darüber hinaus werden die Kosten für die Unterkunft an sich über den Kreis abgerechnet, wie der Bürgermeister erklärt. „Für die Stadt fallen somit also keine evidenten Kosten an.“ Ob sich das möglicherweise noch einmal ändert, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.

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