Im Einzelhandel ist das derzeitige Geschlechterverhältnis ausgewogener als vor 10 Jahren: Von den Auszubildenden, die 2020 einen Ausbildungsvertrag zum Kaufmann oder zur Kauffrau im Einzelhandel abschlossen, waren 48 % Frauen und 52 % Männer. 2010 wurden 56 % dieser Ausbildungen von Frauen begonnen, 44 % von Männern. Bei den Auszubildenden zur Fachkraft im Gastgewerbe hat sich das Männer-Frauen-Verhältnis umgekehrt: 58 % betrug der Männeranteil bei den neu geschlossenen Ausbildungsverträgen 2020. Im Jahr 2010 lag er noch bei 37 %.
In der Landwirtschaft und im Tischlerhandwerk steigt der Frauenanteil
In einigen Berufen mit traditionell hohem Männeranteil stieg der Frauenanteil leicht. So haben 783 Frauen 2020 einen Ausbildungsvertrag zur Landwirtin abgeschlossen. Damit betrug der Frauenanteil bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in der Landwirtschaft 21 %. Zehn Jahre zuvor, 2010, waren es nur 417 Frauen gewesen, was einem Anteil von 11 % entsprach. Auch Berufskraftfahrerinnen sind nicht mehr so selten wie zehn Jahre zuvor: Von 3 057 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gingen 10 % an Frauen. Zehn Jahre zuvor betrug der Frauenanteil 3 %. Unter den Auszubildenden im Tischlerhandwerk steigt der Frauenanteil ebenfalls. 15 % der 2020 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge wurden von Frauen abgeschlossen, 2010 waren es 10 %.
Diese Anstiege fallen stärker ins Gewicht, wenn man berücksichtigt, dass deutlich mehr Männer als Frauen Berufsausbildungen im dualen System absolvieren. Von den 465 700 Personen, die im Jahr 2020 in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abschlossen, waren 64 % Männer, 36 % Frauen. Hierbei blieb bei beiden Geschlechtern die Rangfolge der am stärksten besetzten dualen Ausbildungsberufe nahezu unverändert.