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Die Förderung für das Programm „Fahrzeugautomatisierung mit saarländischer Technologie“ wird von der saarländischen Staatskanzlei um 228.000 Euro auf insgesamt 715.000 Euro erhöht.

Unsere Autos werden immer intelligenter: Vernetzte Fahrerassistenzsysteme und autonome Fahrfunktionen sorgen für mehr Verkehrssicherheit und -effizienz, außerdem steigern sie die Reichweite von Elektrofahrzeugen. „Zwangsläufig bieten diese neuen Formen der Fortbewegung in den kommenden Jahrzehnten wichtige Forschungs- und Innovationsfelder, die viele Bereiche des öffentlichen Lebens verändern“, so Ministerpräsident Tobias Hans.

Der Ministerpräsident, der zugleich auch saarländischer Wissenschaftsminister ist, will, dass das Saarland als Automobilland von dieser Entwicklung im Bereich der Forschung und Innovation profitiert. Deshalb fördert die saarländische Staatskanzlei bereits seit Dezember 2019 mit Geldern des Saarlandes sowie der Europäischen Union das Programm „Fahrzeugautomatisierung mit saarländischer Technologie“ (kurz: FAST).

Die htw saar erforscht im Rahmen dieses Projektes zusammen mit örtlichen Industriepartnern Schlüsseltechnologien zur Fahrzeugautomatisierung. „Obwohl die Forschung im Bereich des automatisierten Fahrens inzwischen weit fortgeschritten ist, existieren immer noch zahlreiche, situativ bedingte Spezialfälle, für die bisher noch keine oder noch keine allumfassenden und zufriedenstellenden Lösungen gefunden worden sind“, so Hans.

Ein Beispiel hierfür seien beispielsweise die Kreisverkehre, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Topologien, Verkehrsbelastungen und Regelungen die automatisierten Fahrzeuge vor große Herausforderungen stellen. Viele Fragestellungen seien auch noch offen bei Einfädel- und Abbiegevorgängen oder beim Platooning, also bei Systemen, bei denen mehrere Fahrzeuge mit Hilfe eines technischen Steuerungssystems in sehr geringem Abstand hintereinanderfahren können, ohne dabei die Verkehrssicherheit zu beeinträchtigen. Deshalb hat die Staatskanzlei die ursprünglich schon mit knapp einer halben Million festgelegten Fördermittel für die Fakultät für Ingenieurwissenschaften jetzt nochmals erhöht.

Der Leiter des Projektes, Professor Dr.-Ing. Hans-Werner Groh, hat für das Vorhaben unter anderem ein batterieelektrisch betriebenes Fahrzeug mit einer Grundausstattung an Umfeld- und Kommunikationssensorik beschafft. Das Basissystem soll nun sukzessive in Richtung Automatisierung erweitert werden.

Auf den Ergebnissen des Projektes FAST aufbauend können später weitere Anwendungen für das automatisierte und das kooperativ vernetzte Fahren erforscht und entwickelt werden. Die zu nennenden Gebiete sind hier insbesondere Sensorik, Fusion, Vernetzung und Kooperation. Deshalb, aber auch wegen coronabedingter Verzögerungen, wird das Vorhaben von der Staatskanzlei um neun weitere Monate, das heißt bis zum 31. Dezember 2022, verlängert.

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