Verkehrsministerin Anke Rehlinger bei der digitalen Kick-Off-Veranstaltung. Bild: MWAEV.

Graffiti und andere Vandalismusschäden, schlechte Beleuchtung, schmutzige Bahnsteige und Vorplätze: Die Bewertung saarländischer Bahnhöfe im Rahmen der Neuaufstellung des Verkehrsentwicklungsplans ÖPNV (VEP ÖPNV) gab für viele Stationen Verbesserungsbedarf aus. Die Steigerung der Sicherheit und Sauberkeit im saarländischen ÖPNV ist daher eines der Oberziele im VEP.

Verkehrsministerin Anke Rehlinger setzt dabei auf die Vernetzung und Zusammenarbeit aller Akteure. Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen nun auf drei ausgewählten Streckenabschnitten im Saarland in Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen, Verkehrsbetrieben, Aufgabenträgern sowie Landes- und Bundespolizei und Ordnungsdiensten eine konstruktive Aufgabenteilung, aber auch zielführende Maßnahmen festgeschrieben und umgesetzt werden. Rehlinger hatte daher zu einer digitalen Kick-Off-Veranstaltung geladen, um die Eckpunkte der Sicherheits- und Qualitätsoffensive vorzustellen und sich mit allen Beteiligten auszutauschen.

„Um den ÖPNV im Saarland attraktiver zu machen, braucht es nicht nur günstige Tarife und eine gute Anbindung, sondern auch saubere und sichere Bahnhöfe. Nur, wer sich am Bahnsteig wohlfühlt, wird langfristig auch häufiger den Zug nutzen. Nicht zuletzt sind Bahnhöfe aber auch ein Aushängeschild für unsere saarländischen Kommunen. Wir bauen daher auf die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden – auch sie profitieren davon, wenn unsere Bahnhöfe sauber und sicher sind.“

Ausgewählt wurden für das Pilotprojekt 20 Bahnhöfe entlang der Strecken

  • Saarbrücken – Sulzbach – Neunkirchen,
  • Neunkirchen – Homburg
  • Homburg – St. Ingbert – Saarbrücken.

Die betroffenen Kommunen können Teil einer Partnerschaftsvereinbarung werden, die gemeinsame Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit an den entsprechenden Bahnhöfen vorgibt und Zuständigkeiten festschreibt. Ziel sei es, Kompetenzen der einzelnen Akteure bestmöglich zu nutzen, so Rehlinger. Als konkrete Maßnahmen nannte sie:

  • Zusätzliche Videoüberwachung durch die DB Station&Service AG
  • Kurzfristige Ausbesserungs-, Reparatur- und Malerarbeiten durch das Programm Stationsinspektoren
  • Zusätzliche Streifen durch DB Sicherheit sowie durch die kommunalen Ordnungsämter sowohl in den Zügen als auch an den Stationen
  • Zusätzliche Reinigungsmaßnahmen
  • Aufwertung und Pflege des Bahnhofsumfeldes und der Zuwegung
  • Bessere Beleuchtung und Beschilderung

Nur durch regelmäßige Kontrollen, zusätzliche Streifen und kurzfristige Ausbesserungsmaßnahmen wie dem Entfernen von Graffitis und der Sicherstellung einer angemessenen Beleuchtung kann die Abwärtsspirale, die zu mehr Zerstörung und Verschmutzung führt umgekehrt und die Bahnhöfe und Haltepunkte langfristig in einem guten Zustand gehalten werden. Das berichteten auch Vertreter der Kreisstadt St. Wendel und der Stadt Sulzbach. Als Best-Practice-Beispiel präsentierten sie ähnliche Partnerschafts-Projekte, mit denen beide Kommunen bereits erfolgreich das jeweilige Bahnhofsgebäude und dessen Umfeld warten und pflegen.

Durch eine bessere Vernetzung der Akteure sollen die komplexen Zuständigkeitsgrenzen zwischen Bundes- und Landespolizei sowie den kommunalen Ordnungsämtern und den Sicherheitskräften der Verkehrsunternehmen an Bahnhöfen und Haltepunkten abgebaut werden. Das Pilotprojekt zur Sicherheits- und Qualitätsoffensive soll in einer ersten Phase drei Jahre lang dauern, so lange sollen auch die Partnerschaftsvereinbarungen mit den Kommunen laufen. Im Anschluss wolle man evaluieren, ob das Projekt als Blaupause für das gesamte Saarland dienen könne, so die Ministerin weiter.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein