Bild: Bill Titze
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Ein Laufsteg auf dem Christian-Weber-Platz? Das gibt es wahrlich nicht allzu oft zu sehen. Doch am Sonntag war es so weit. Der Grund: Die erste Saarland Fashion Week war in Homburg zu Gast. Dabei ging es jedoch nicht um Hochglanz-Mode aus den großen Zentren wie Mailand oder Paris. Im Mittelpunkt stand ein ganz anderer Gedanke.

Nachhaltigkeit ist seit einigen Jahren voll im Trend. Kaum eine Firma, die sich nicht mit diesem Label zu schmücken versucht. Wie viel da im einzelnen Fall dran ist, sei einmal dahingestellt. Gerade in der Modeindustrie hat man da doch mitunter seine Zweifel. Berichte über elende Arbeitsbedingungen in Asien oder ganze Ketten, die auf Wegwerf-Produkte spezialisiert sind – auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit gibt’s diesbezüglich noch einiges zu tun.

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Die Zweibrücker Trommelgruppe Magic Tam Tam sorgte für ordentlich Stimmung. Bild: Bill Titze

Um genau dafür ein Zeichen zu setzen, fand nun zum ersten Mal die Saarland Fashion Week in Homburg statt, ausgerichtet von der Landesarbeitsgruppe Soziokultur Saar und der Freien Kunstschule Artefix. Dort wurde vor allem Mode gezeigt, die aus alten und abgetragenen Klamotten gefertigt wurde. „Heute zeigen wir, was man alles noch aus Kleidung machen kann, die einem nicht gefällt“, freute sich die Zweite Beigeordnete der Stadt, Christine Becker.

Das Besondere waren jedoch nicht nur die Kleidungsstücke an sich, sondern auch diejenigen, die sich für die Herstellung zuständig zeichneten. Denn das waren 14 Kinder und Jugendliche der Freien Kunstschule Artefix, die im Homburger Berufsbildungszentrum (BBZ) beheimatet ist. Deren Leiterin Veronika Kiesel war sichtlich stolz auf ihre Schützlinge. „Wir haben zu dieser Aktion aufgerufen und die Kinder sind mit Bergen von alten Kleider zu uns uns gekommen. Dann haben sie angefangen, das alles unter Anleitung umzugestalten.“

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Kinder führten die von ihnen kreierte Mode vor. Bild: Bill Titze

Herausgekommen sind eine Vielzahl an sehenswerten Kleidungsstücken aller Art, die von den Kindern stolz auf dem Laufsteg präsentiert wurden. Unter großem Applaus der zahlreichen Menschen, die an diesem wolkenverhangenen Nachmittag die Show auf dem Christian-Weber-Platz verfolgten. Unterhaltsam waren die vorbereiteten Dialoge der Kinder, die den Modebetrieb etwas aufs Korn nahmen.

Während die Kleinen trotz ihrer monatelangen Mühen natürlich noch keine Profidesigner sind, gilt das für einen anderen Gast ohne Frage. Denn zu Besuch war auch Laura Theiss, die in Homburg und London lebt und unter anderem bereits Mitglieder der britischen Königsfamilie mit Mode beglückt hat. Drei Modelle aus ihren Kollektionen brachte sie nach Homburg mit, darunter ein prächtiges Hochzeitskleid. „Es ist eine kleine Premiere, denn zum ersten Mal zeige ich in Homburg meine Mode“, verriet die 43-Jährige im HOMBURG1-Gespräch. „Das sind nachhaltige Sachen, die aus Baumwolle hergestellt sind.“

Modedesignerin und Wahl-Homburgerin Laura Theiss präsentierte ebenfalls Kleidungsstücke aus ihren Kollektionen. Bild: Bill Titze

Abgerundet wurde die Veranstaltung schließlich durch verschiedene Showacts, unter anderem durch den stimmungsvollen Auftritt der Zweibrücker Trommel-Gruppe Magic Tam Tam, die mit afrikanischen Klängen für ordentlich Stimmung sorgte. Eine gelungene Veranstaltung also, die durchaus eine Fortsetzung finden könnte. Zumindest Laura Theiss wäre dabei. „Ich würde mich freuen, noch einmal eine größere Show in Homburg zu veranstalten.“

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