Langsam geht es im Saarland wieder los: die Sonne wärmt, hellt die Stimmung auf und fördert die Produktion des wichtigen Vitamin D. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. “Wer sich zu lange ungeschützt dem Sonnenlicht aussetzt, riskiert eine vorschnelle Alterung der Haut und Hautkrebs”, warnt Gerrith Kiefaber, Leiterin der KNAPPSCHAFT in Saarland und Rheinland-Pfalz.
Sonnenbräune gilt noch immer bei vielen Menschen als Zeichen von Gesundheit, Attraktivität und Vitalität. Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass UV-Strahlen mit Risiko behaftet sind. Schon die Frühlingssonne besitzt hohe Strahlkraft und sollte nicht unterschätzt werden, raten Experten der KNAPPSCHAFT. Generell gilt: je heller die Haut, desto empfindlicher ist sie.
Ein blasser Hautton verträgt die Sonne ungeschützt nur wenige Minuten, mit Sonnencreme abhängig vom Schutzfaktor entsprechend länger. Beispiel: Verträgt die Haut normalerweise 6 Minuten ohne erste Entzündungsreaktionen, verlängert Lichtschutzfaktor 20 diese Zeit auf zwei Stunden. Gerade bei Kindern ist Vorsicht geboten. Gerrith Kiefaber: “Deren Haut ist um ein vielfaches empfindlicher. Das schützende Pigmentsystem ist erst mit Beginn der Pubertät voll ausgebildet.” Jeder Sonnenbrand in der Kindheit birgt ein erhöhtes Risiko für die spätere Entwicklung von Hautkrebs.
Beim Sonnenschutz sind zudem einige Irrtümer verbreitet, hat die KNAPPSCHAFT in einer repräsentativen emnid-Umfrage ermitteln lassen. So glaubte fast die Hälfte der Eltern, mehrfaches Eincremen verlängere die Schutzdauer. „Tatsächlich ist mehrfaches Eincremen absolut empfehlenswert, da sich der Sonnenschutz durch Abrieb, Schweiß und Wasser wieder reduziert“, ergänzt Armin Beck, Leiter der Regionaldirektion der KNAPPSCHAFT in Saarbrücken. “Der Zeitraum, in dem die Haut gefahrlos der Sonne ausgesetzt werden kann, verlängert sich dadurch aber nicht”.
Auch halten viele helle und leichte Kleidung als Sonnenschutz für besonders geeignet. Dabei sorgt ein weißes T-Shirt aus Baumwolle ungefähr nur für einen Lichtschutzfaktor von 10. Dunkle, dicht gewebte Stoffe sind die bessere Wahl, weil sie mehr Sonnenstrahlen absorbieren, auch wenn sie dadurch mehr Wärme speichern.
Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Alljährlich erkranken – mit steigender Tendenz – je nach Schätzungen zwischen 70.000 und 200.000 Menschen neu. Die meisten am sogenannten weißen Hautkrebs, der aus kleinen, roten oder weißen Punkten resultiert und bei früher Erkennung fast immer heilbar ist. Seltener aber gefährlicher ist der schwarze Hautkrebs. Er entsteht in Form bösartiger Melanome aus mutierten Muttermalen.