Die Vertreterversammlung der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz eG und die damit verbundenen Abstimmungen fanden wie im Vorjahr digital statt. Auch in diesem Jahr wurden die Reden von Vorstand und Aufsichtsrat live auf die heimischen Rechner, Laptops oder Handys der teilnehmenden VRB-Vertreter übertragen. Die Anzahl der teilnehmenden Vertreter war in etwa wie im Vorjahr.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Ludwig Wolf eröffnete die Vertreterversammlung und begrüßte die teilnehmenden Vertreter im Online-Forum. Mit Stolz bedankte er sich bei 29 Mitarbeiter/innen für insgesamt 730 Jahre Betriebszugehörigkeit. Im Anschluss stellte das Vorstandsmitglied Helmut Scharff die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 vor und gab einen kurzen Ausblick. Er bezog sich dabei auf die wesentlichen Bilanzpositionen.

Die VRB Saarpfalz konnte ihre betriebswirtschaftlichen Ziele trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 im Wesentlichen einhalten. „Zu diesem Ergebnis trugen sämtliche Bereiche des Unternehmens gleichermaßen mit Leistungsbereitschaft und Kompetenz bei“, so Scharff. Auch wenn das Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 in Deutschland gegenüber dem Vorjahr deutlich einbrach, hat sich die VRB Saarpfalz auch unter der Corona-Pandemie erneut als verlässlicher Partner vor Ort und in der Region präsentiert und ihre Marktanteile weiter ausgebaut.

Mit einem Wachstum von rund 7 Prozent und einer Erhöhung der Bilanzsumme auf rund 817 Mio. EUR wurden die Erwartungen übertroffen. Hervorzuheben ist die positive Entwicklung beim Kundengesamtvolumen, welche den deutlichen Anstieg bei den Kundeneinlagen als auch der Kundenforderungen widerspiegelt.

Die im Geschäftsjahr 2020 weiterhin hohe Nachfrage im Immobiliensektor sorgte für eine deutliche Ausweitung des Privatkundenkreditgeschäfts. Im Firmenkundenbereich kam es durch abgeschlossene Projektfinanzierungen zu leichten Rückgängen. Das gesamte Kundenkreditgeschäft konnte dennoch einen Zuwachs auf 415 Mio. EUR verzeichnen. Zudem konnte die VRB Saarpfalz auch das betreute Kundenkreditvolumen bei den genossenschaftlich Finanzpartnern im vergangenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr um rd. 1,8 Prozent weiter ausbauen.

Die Pandemie hat sich vor allem in einem drastisch beschleunigten Einlagenzustrom niedergeschlagen. Die Kundeneinlagen haben sich mit einem Wachstum von rd. 47 Mio. EUR auf rd. 724 Mio. EUR (Anstieg um 7 Prozent) gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Während die klassischen Spareinlagen mit rd. 241 Mio. EUR, wie im Vorjahr auch, einen leichten Rückgang (rd. 2,6 Mio. EUR) verspürten, erhöhten sich die anderen Einlagen um rd. 49 Mio. EUR auf rd. 482 Mio. EUR. „Der zu beobachtende Trend hat sich weiter fortgesetzt. Trotz der Niedrigzinsen halten viele Kunden weiterhin an liquiden Anlageformen fest. “ Die Bank sieht hierbei in der Beratung eine Verantwortung gegenüber ihren Mitgliedern und Kunden. „Es gehört zum Wesen einer Genossenschaft und zu unserem satzungsmäßig verankerten Förderauftrag, unseren Mitgliedern und Kunden alternative Anlagemöglichkeiten aufzuzeigen“, so Scharff dazu.

Durch die anhaltende Niedrigzinsphase reduzierte sich der Zinsüberschuss im Geschäftsjahr 2020 um rd. 918 TEUR. Der Rückgang des Provisionsüberschusses ist auf die reduzierten Öffnungs- und Beratungszeiten während des Lockdowns zurückzuführen. Das Rohergebnis im Warengeschäft hat sich mit einer Steigerung von über 300 TEUR auf 1,1 Mio. EUR überdurchschnittlich entwickelt. Der Jahresüberschuss der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz eG liegt mit 568 TEUR nach Steuern auf dem Niveau des Vorjahres.

„Wir können mit unserer Entwicklung im Jahr 2020 zufrieden sein“, betont Helmut Scharff, „denn auch für Genossenschaftsbanken brachte das letzte Jahr viele Herausforderungen mit sich, die Strukturen, Arbeitsabläufe und unsere Wirtschaft nachhaltig beeinflussen.“ Durch das über Plan liegende Ergebnis konnte die Bank das Eigenkapital weiter stärken. Aufgrund der besonderen Situation genießt die weitere Stärkung dieser Position auch in Zukunft hohe Priorität.

„Als Genossenschaftsbank in der Region sind wir uns unserer sozialen Verantwortung sehr bewusst und engagieren uns daher auf vielfältige Art und Weise in unserem Geschäftsgebiet“, so Scharff. Zur Finanzierung des Gemeinwesens hat die VRB Saarpfalz für 2020 mit Steuerzahlungen in Höhe von rd. 1,8 Mio. EUR beigetragen. „Immer wieder unterstützen wir mit großer Freude heimische Vereine, das kulturelle Leben, soziale und gemeinnützige Einrichtungen. Im letzten Jahr haben wir mit 83 TEURO unterstützt“, so Scharff.

Dem Aufsichtsrat und dem Vorstand wurde Entlastung erteilt. Außerdem wurde eine Dividendenzahlung in Höhe von 1 Prozent für die Mitglieder beschlossen. Somit wird den 20.598 Anteilseignern in den nächsten Tagen eine weiterhin über dem aktuellen Marktniveau liegende Dividende ausgezahlt. Für den Aufsichtsrat standen zudem turnusmäßige Wahlen auf der Tagesordnung. Wolfgang Brünnler, Ernst Ehrmantraut und Thomas Thönes gaben ihre Bereitschaft zur wiederholten Wahl in den Aufsichtsrat bekannt und wurden für drei weitere Jahre in den Aufsichtsrat der VRB Saarpfalz gewählt.

Aus Altersgründen ist Herr Franz Klingler mit Ablauf der Vertreterversammlung aus dem Aufsichtsrat verabschiedet worden. Aufsichtsrat und Vorstand dankten ihm herzlich und würdigten sein langjähriges Engagement für die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz eG.

Das nunmehr gängige digitale Format für die Durchführung von Veranstaltungen fand auch bei der zweiten digitalen Vertreterversammlung durchweg positive Resonanz. „Dennoch wünschen wir uns sehr, dass die Vertreterversammlung im Jahr 2022 wieder im gewohnten Rahmen durchgeführt werden kann und wir unsere Vertreterinnen und Vertreter persönlich begrüßen dürfen“, so Scharff abschließend.

 

 

 

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