Foto: Robin Burkart / FC 08 Homburg
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Es ist wieder soweit: der FC Homburg trifft am heutigen Dienstag ab 17 Uhr im wichtigsten aller Saar-Derbys auf den 1. FC Saarbrücken. Brisanz zieht das Match jedoch nicht nur aus der Rivalität, sondern auch aus der Tatsache, dass es ein K.o.-Spiel ist. Nur wer gewinnt, zieht ins Saarlandpokal-Finale ein und trifft dort auf die SV Elversberg.

Es war der 18. August 2020. Damals trafen die beiden Erzrivalen zum letzten Mal aufeinander. Auch da war es ein Saarlandpokal-Halbfinale. Es sollte sich zu einem unvergesslichen Spiel für die grün-weißen Anhänger entwickeln, denn im Waldstadion gewann der FCH mit 3:0, dem höchsten Sieg seit rund 25 Jahren gegen die Saarbrücker. So überraschend der Sieg in dieser Höhe zu dieser Zeit war, so anders waren die Vorzeichen zur Partie, die heute über die Bühne geht.

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Beide Mannschaften hatten im August 2020 noch eine lange Saison vor sich und wussten nicht, was sie in der Runde erwarten würde. Bei den Homburgern stand mit Matthias Mink gar ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Heute ist die Situation eine gänzlich andere. Der FC Homburg hat (wieder einmal) eine enttäuschende Saison hinter sich und spielt schon seit langer Zeit keine Rolle mehr im Aufstiegskampf. Ganz anders beim FCS: Der absolvierte unter Trainer Lukas Kwasniok eine für einen Aufsteiger außergewöhnliche Runde und steht derzeit auf Tabellenplatz 5 in der 3. Liga. Keine Frage, die Landeshauptstädter sind somit wie so oft Favorit im Saar-Derby.

Doch wie es FCH-Coach Timo Wenzel sagt: „Im Pokal kann eine Regionalligamannschaft auch einen Drittligisten schlagen.“ Freilich muss dazu aber eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum letzten Spiel bei der TSG Balingen her. Dort präsentierten sich die Grün-Weißen ideenlos und verloren mit 0:1 bei den formschwachen Schwaben. „In Balingen war bestimmt auch das Pokalspiel schon im Hinterkopf“, sucht Wenzel nach einer Erklärung für den schwachen Auftritt seiner Elf, die sich am Samstag kaum eine Torchance herausspielte. „Das Spiel ist aber abgehakt.“

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Nun möchte man also gegen starke Saarbrücker siegen, die ihre Generalprobe gegen den SV Meppen mit einem 2:0 ohne Probleme absolvierten. Bei den „Molschdern“ werden neben dem zuletzt formstarken Timm Golley die Langzeitverletzten Steven Zellner und Sebastian Jacob ausfallen. Trotz dieser Ausfälle dürfte der FCS eine Menge Qualität auf den Platz bringen. Das sieht auch Timo Wenzel so, der die „individuell hohe Qualität“ und die „Breite des Kaders“ beim Drittligisten betont. Zwar fallen auch beim FCH mit Serkan Göcer (Kreuzbandriss), Thomas Gösweiner (Kreuzbandriss) und Stefano Maier (Risswunde) wichtige Spieler aus.

Aber dennoch: Anpassen möchte sich der FCH im Waldstadion nicht, wie Wenzel unterstreicht. „Wir werden nichts Neues machen und so spielen, wie bisher auch. Dazu gehören natürlich auch Laufbereitschaft und Zweikampfstärke. Wer müde ist, kann gleich zuhause bleiben.“ Auf jeden Fall daheim bleiben sollen die beiden Fanlager. So wünscht es sich zumindest die Stadt Homburg und hat in weiten Teilen der Innenstadt ein Alkoholverbot verhängt. Sie appelliert, sich nicht auf den Weg zum Stadion zu machen. Ganz außen vor bleiben die Fans aber nicht: der Saarländische Rundfunk bietet einen kostenlosen Livestream auf seiner Website an. Und wer weiß, vielleicht können die Homburger Anhänger dort verfolgen, wie der FCH die Sensation vom 18. August 2020 wiederholt und die ungeliebten Saarbrücker aus dem Stadion schießt.

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