Polizei- und Zollbehörden im In- und Ausland stellen vermehrt Haschisch und Marihuana sowie E-Liquids sicher, die einen geringen THC- oder auch CBD-Gehalt aufweisen, jedoch mit synthetischen Cannabinoiden versetzt wurden. Allein im ersten Quartal 2021 stellte der Zoll über 150 Kilogramm dieser gefährlichen Mischung bei der Einfuhr aus der Schweiz sowie aus den Niederlanden sicher.
Synthetische Cannabinoide, häufig auch als Cannabimimetika bezeichnet, gehören zu den sogenannten Neuen psychoaktiven Stoffen (NPS), die in der Regel unter das Betäubungsmittelgesetz oder das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz fallen. Die Einfuhr, der Erwerb, der Handel und die Herstellung von Betäubungsmitteln sind nach den Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes strafbar. NPS werden als vermeintlich legaler Ersatz für herkömmliche Drogen günstig im Internet angeboten. Die mit synthetischen Wirkstoffen versetzten Kräuter, Pulver, Tabletten oder Kapseln erscheinen durch ihre oftmals bunten Verpackungen als harmlos, bergen jedoch eine erhebliche Gesundheitsgefahr: Die Auswirkungen reichen von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Wahnvorstellungen und Kreislaufzusammenbrüchen. Auch Todesfälle sind beim Konsum von NPS nicht ausgeschlossen.
Wie das BKA und das Zollkriminalamt festgestellt haben, werden diese gefährlichen Wirkstoffe in Form von Cannabinoiden seit einiger Zeit auf CBD-Hanf und anderen Cannabisprodukten aufgebracht, ohne dass dies für Konsumierende äußerlich erkennbar wäre. So entstehen äußerst gefährliche Mischungen mit unkalkulierbarer Wirkung. Davor warnen die Behörden im Verbund mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Daniela Ludwig. Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte der Bundesregierung: “Gratulation an Bundeskriminalamt und Zollkriminalamt! Jedes Gramm Drogen weniger ist ein Erfolg und aktiver Gesundheitsschutz, schließlich sind Cannabis und neue psychoaktive Stoffe alles andere als harmlos! Getarnte synthetische Cannabinoide, beispielsweise auf äußerlich harmlos erscheinenden CBD Produkten, bergen ein immens hohes gesundheitliches Risiko. Somit halte ich viel davon, Cannabis und neue psychoaktive Stoffe auch weiterhin zu verbieten und sich – statt in Legalisierungsdebatten zu verstricken – lieber verstärkt mit wirksamer Prävention auseinanderzusetzen.”