Symbolbild

Familienministerin Monika Bachmann hat im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz die Forschungsergebnisse einer empirischen Befragung von Kindern und Jugendlichen im Saarland zur Corona-Krise und zu weiteren jugendpolitischen Themen vorgestellt. 

Monika Bachmann (CDU)
Quelle: www.saarland.de

„Gerade die Kinder und Jugendlichen mussten in den letzten Monaten viel verzichten. Sie konnten keine Freunde sehen, nicht zur Schule oder in den Kindergarten gehen und auch nicht zum Sport. Kinder und Jugendliche brauchen besonderen Schutz und besondere Förderung, das war und ist mir auch weiterhin ein großes Anliegen“, betonte Bachmann. „Deshalb war es uns wichtig, junge Menschen direkt zu befragen. Wir möchten beispielsweise wissen, wie Jugendliche die Corona-Pandemie erleben, was ihre Wünsche, Sorgen oder Nöte, aber auch ihre Erwartungen für die Zukunft an die Politik, sind.

An der empirischen Befragung zu insgesamt 10 großen jugendpolitischen Themenbereichen haben rund 1.700 Jugendliche und junge Erwachsene teilgenommen. Sie reflektieren die Meinungen, Sichtweisen und Wünsche der jungen Menschen im Saarland. Die Befragung fand in der Zeit von September bis November 2020 statt, also in einer Zeit, in der in den Schulen zum Teil wieder Präsenzunterricht stattfand und die Kontakteinschränkungen nach dem ersten Lockdown im März wieder weitgehend aufgehoben waren. „Die Auswertungen liefern sehr aktuelle Einblicke, zum Teil auch Ergebnisse, die überraschend sind. In der Gesamtbetrachtung spiegeln die Ergebnisse vor allem ein sehr positives Bild der Grundhaltungen der saarländischen Jugend wider“, so Bachmann.

Die Ergebnisauswertungen gliedern sich in 10 Themenbereiche: „Die Corona-Krise aus Sicht der Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, „Digitales und neue Medien“, „Was beschäftigt die saarländische Jugendlichen und jungen Erwachsenen heute für ihre Zukunft?“, „Umgang mit familiären/ persönlichen Problemen“, „Freizeit und Mobilität“, „Mitbestimmung und Partizipation“, „Freiwilligendienste und ehrenamtliches Engagement“, „Religion, Werte und Politik“, „Europa und Interkulturalität“ sowie „Migration und Einwanderung“. Die Befragung der jungen Menschen erfolgte im Rahmen der Erstellung des 5. Kinder- und Jugendberichts für das Saarland. Die Ergebnisse sind ab sofort unter www.soziales.saarland.de zu finden.

Fünfter Kinder- und Jugendbericht liefert wichtige Erkenntnisse – Abgeordneten Mildau und Theobald ziehen erste Schlüsse aus Bericht

„Mehr als die Hälfte der jungen Leute war im vergangenen Jahr zufrieden mit dem Management der Corona-Krise. Das ist eine wichtige Erkenntnis, denn diese Generation ist in besonderem Maß von den pandemiebedingten Einschränkungen betroffen, tragen sie aber mit. Aufholbedarf sehen die Befragten vor allem beim Digitalen Lernen“, sagt Timo Mildau, jugendpolitischer Sprecher der CDU-Landtagfraktion. „Was mich wirklich bestürzt, ist die versuchte Kontaktaufnahme durch einen Fremden im Internet, die fast die Hälfte der 15- bis 17-jährigen Mädchen schon einmal online erlebt haben, mit dem Ziel die Mädchen zu treffen! Das zeigt uns, dass wir hier noch mehr Aufklärung betreiben und gegebenenfalls auch repressiv ansetzen müssen“, stellt Mildau fest. „Mich freut, dass die Kids heutzutage die verfügbaren Ansprechpartner bei familiären oder persönlichen Problemen kennen. Ein enges Netz an Angeboten im psychosozialen Bereich wird immer wichtiger und das sehe ich im Saarland gegeben“, sagt Alwin Theobald, kinderpolitischer Sprecher.

FDP: Potential erkennen, Gefahren analysieren und angehen

„Die Ausführungen zum Zwischenstand des 5. Kinder- und Jugendberichtes des Saarlandes zeigen deutlich, wie sehr das aktuelle Tagesgeschehen auch unsere Kinder und Jugendlichen beschäftigt. Die Coronakrise teilt diese quasi in zwei Lager: eine knappe Mehrheit von 52-57% ist damit einverstanden, wie die Politik mit der Krise umgeht, wie die Auswirkungen dargestellt werden und inwieweit sie sich selbst an Maßnahmen halten. Ähnlich liegen die Werte in den unterschiedlichen Bereichen des Homeschooling.“ führt Joachim Geiger, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Saar, aus.

„Die Mehrnutzung des ÖPNV ist für jeden zweiten ebenfalls zukünftig vorstellbar. Hier werden z.B. kürzere Taktung, mehr Verbindungen und kostengünstigere Tickets als Anreize genannt. Dies ist ein deutliches Beispiel dafür, dass in den Aussagen unser Heranwachsenden Chancen und Potentiale zur weiteren Gestaltung einzelner politischer Themenfelder zu finden sind.“, Geiger weiter. „Eine große Gefahr sehe ich allerdings in den Ergebnissen im Bereich Mitbestimmung und Partizipation. Für gerade einmal 60% der Befragten ist die Demokratie noch die richtige Staatsform, jeder vierte hat keine Meinung und knapp 15% lehnen diese ab! Das ist eine gefährliche Entwicklung, wo wir als Gesamtgesellschaft gefragt sind und vehement gegensteuern müssen. Auch kann sich nur etwa jeder Fünfte der jungen Menschen vorstellen, politisch aktiv mitzuwirken bzw. finden dies wichtig.“ Die FDP-Saar sieht daher eine große Herausforderung darin, die jungen Menschen ernst- und mitzunehmen. Wir müssen stärker auf die Bedürfnisse und Ansichten derjenigen Acht geben, die unsere Zukunft sind. Hier ist die Regierung mit ihren Institutionen an erster Stelle gefordert.

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