Symbolbild Quelle: www.dielinkesaar.de

Zur Diskussion um die Steuerpolitik in der Corona-Pandemie erklärt Oskar Lafontaine:

„Die Corona-Pandemie hat die Jahr für Jahr zunehmende soziale Ungleichheit in Deutschland offengelegt. Während viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld beziehen und viele Selbständige um ihre Existenz kämpfen, sind Einkommen und Vermögen der Superreichen erneut gestiegen. Eine gerechte Steuerreform ist unumgänglich. Die wirklichen Leistungsträger müssen steuerlich entlastet werden – seit Jahren zahlen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit mittlerem Einkommen zu viele Steuern (Steuerbauch), während Einkommensmillionäre und Millionenerben steuerlich geschont werden. Nach wie vor wird es von vielen fleißigen Beschäftigten als ungerecht empfunden, wenn leistungslose Einkommen, wie etwa Aktiendividenden, niedriger besteuert werden als ihre Arbeitseinkommen.

Dass in Deutschland Milliardenvermögen per Erbschaft ohne große Steuerzahlungen weitergegeben werden können, ist und bleibt ein Skandal. Der am häufigsten zu hörende Satz, das Corona-Virus treffe Arme und Reiche gleichermaßen, ist ein Hohn. Weltweit zeigt sich auch in der Corona-Krise: Wer arm ist, muss früher sterben. In einer demokratischen Gesellschaft müssen Einkommen und Vermögen gerecht verteilt sein. Aber trotz der Corona Krise und des Beifalls der Regierenden werden die sogenannten systemrelevanten Berufe immer noch schlecht bezahlt und, wenn sie mittlere Einkommen beziehen, zu hoch besteuert.“

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