Der Wald auf dem Homburger Schlossberg

Die vom Saarforst-Landesbetrieb gemeinsam mit dem Umweltministerium entwickelten Hinweisschilder zu den Verrottungszeiten von Müll sind auch über die Grenzen des Saarlandes hinaus gefragt. Im zurückliegenden Jahr gab es 24 Anfragen von verschiedenen Organisationen und Privatleuten aus anderen Bundesländern nach dem Motiv. „Wir wollen mit den Schildern den Walbesucher*innen verdeutlichen, wie lange selbst vermeintlich natürlicher Abfall, wie etwa eine Bananenschale braucht, um zu verrotten. Müll gehört nicht in unsere Wälder. Dort kann er das sensible Gleichgewicht der Natur empfindlich stören. Wir freuen uns sehr, dass unsere Kampagne auch andernorts so gut ankommt“, sagt Umweltminister Reinhold Jost.

So nutzt etwa die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auf Bundesebene aber auch auf Ebene der Länder Sachsen-Anhalt und Hessen die Grafik für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Der Landesbetrieb Forst in Brandenburg hat Flyer damit aufgelegt. Die Stadt Landshut in Bayern präsentiert das Motiv in einen Schaukasten in der Isaraue. Eine Bloggerin aus dem Ruhrgebiet will auf ihren digitalen Kanälen damit auf die Problematik hinweisen. Die Pfadfinder in Thüringen nutzen die Grafik bei ihren Müllsammelaktionen und die Greenpeace-Gruppe Bielefeld leistet damit Aufklärungsarbeit. Der Ortsvorsteher von Türkismühle möchte vergleichbare Schilder im Kommunalwald aufstellen. Die Stahl-Holding-Saar stattet den Hüttenwald in Dillingen damit aus.  Aber auch im Schul- und Lehrbetrieb wird das Thema nachgefragt. So beispielsweise im Betreuungsforstamt Harz für den Unterricht aber auch im saarländischen Bildungsministerium im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Im zu Ende gehenden Jahr stagniert trotz oder wegen der neuen Schilder die Menge an  illegal im Staatswald entsorgten Müll auf hohem Niveau. So lagen bis Ende November die Entsorgungskosten dafür mit rund 180.000 Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Allerdings waren Corona bedingt in den vergangenen elf Monaten deutlich mehr Menschen in den saarländischen Wäldern unterwegs als in den Jahren zuvor. Seit 2015 waren die Entsorgungskosten bist 2019 kontinuierlich gestiegen.

„Die überwiegende Mehrheit der Waldbesucher*innen geht dabei pfleglich mit der Natur um und ärgert sich über die Abfälle Dritter. Diejenigen, die ihren Müll – ob aus Nachlässigkeit oder mit Vorsatz – illegal im Wald hinterlassen oder gar gezielt verbringen, verhalten sich dagegen im höchsten Maße asozial. Sie gefährden nicht nur die Biodiversität und schlimmstenfalls auch unser Grundwasser, sondern belasten auch die Gesamtheit der Steuerzahler*innen. Die Entsorgungskosten werden am Ende vergesellschaftet. Dabei ist die fachgerechte Entsorgung etwa über Wertstoffhöfe oft unentgeltlich, während beim Abladen im Wald empfindliche Geldstrafen drohen“, so Umweltminister Jost.

 

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