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Für eine erfolgreiche und umweltschonende landwirtschaftliche Produktion ist ein intensiver Informationsaustausch zwischen Dienstleistern und über Ländergrenzen hinweg unverzichtbar. Mit der Vereinbarung „Digitale Landwirtschaft West – Chancen nutzen und Risiken mindern“ hatten Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und das Saarland 2019 die verstärkte Zusammenarbeit bei der Digitalisierung der Landwirtschaft beschlossen. Aus dieser Zusammenarbeit ist jetzt aktuell für die saarländischen Landnutzer der „GeoBox-Viewer“ entwickelt worden. 

„Die in Rheinland-Pfalz entwickelte GeoBox-Infrastruktur ist der digitale Werkzeugkasten für die Landwirtschaft. Wir geben unseren Landwirten damit wichtige Arbeitsmittel an die Hand“, so Landwirtschaftsminister Reinhold Jost. Im Geobox-Viewer werden die öffentlich und kostenlos zugänglichen Geobasis- und Geofachdaten visualisiert. Die Landwirtinnen und Landwirte können so schnell und einfach, die für sie relevanten Daten raumbezogen betrachten. So werden im Geobox-Viewer z.B. Informationen zur geografischen Lage der landwirtschaftlichen Flächen, zu Bodenarten, zur Erosionsgefährdung oder zur Spätfrostgefahr schlagbezogen dargestellt. Zudem werden sämtliche Schutzgebiete, das Gewässernetz, Bodendaten und Katasterdaten veröffentlicht. Das Ganze wird zur besseren Darstellung mit den aktuellsten Luftbildern ergänzt.

„In der Digitalisierung landwirtschaftlicher Produktionsprozesse sehen wir ein erhebliches Innovationspotenzial für eine effiziente, nachhaltige, ressourcen- und klimaschonende Landbewirtschaftung sowie für Tierwohl fördernde Haltungsverfahren. In Kooperation mit Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wollen wir dieses Potenzial für unsere landwirtschaftlichen Betriebe noch stärker nutzen“, so Minister Jost.

Außerdem werden über den Viewer auch Standortpass-Informationen  verfügbar gemacht. Der Standortpass ist eine Hintergrundapplikation in der Geobox-Infrastruktur. Er führt die öffentlich vorhandenen Geobasis- und Geofachdaten des Geobox-Servers standortindividuell zusammen und erstellt somit eine schlagindividuelle Standortinformation. Hier werden beispielsweise mittels Standortpass Informationen zu Prognosemodellen über Pilzerkrankungen und zu erwartende Schädlinge, schlaggenaue Wettervorhersagen oder Informationen zu einer bevorstehenden Spätfrostgefährdung bereitgestellt. Für das kommende Jahr ist geplant, auch Stickstoff-Gehalte der Böden bereitzustellen, um so eine standortangepasste Düngung entsprechend der gesetzlichen Vorgaben planen zu können.

Ganz aktuell wurden die neuen Nitrat-belasteten Gebiete, die ab 2021 nach den Vorgaben der Düngeverordnung gültig sind, im GeoBox-Viewer veröffentlicht. Diese Daten können betriebsindividuell mit eigenen Schlagdaten hinterlegt werden. Der GeoBox-Viewer ist für alle Anwender kostenlos und kann über die Webadresse www.geobox-i.de mit jedem internetfähigen Gerät geladen werden.

Als zweiter Schritt der GeoBox-Infrastruktur wird ein Messenger-Dienst entwickelt, der es ermöglicht, alle Felddaten des GeoBox-Viewers auch mobil abzurufen. Der Geobox-Messenger ist aber vor allem auch als Kommunikationsmittel zur landwirtschaftlichen Beratung gedacht. Neben einer klassischen Chatoption sollen dort Beratungsinformationen durch die Landwirtschaftskammer für das Saarland gebündelt und fachspezifisch in Echtzeit an die Nutzer verteilt werden. Er ermöglicht auch eine zielgerichtete Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen sowie anderen Akteuren innerhalb der Wertschöpfungsketten, wie z.B. mit Maschinenringen, Genossenschaften etc.

 

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