Die beruflichen Schulen sind zentrale Partner in der dualen Ausbildung. Hier wird der Fachkräftenachwuchs fit für die digitale Zukunft gemacht. Bildungsstaatssekretär Jan Benedyczuk war heute zu Besuch im TG BBZ Dillingen, um mit Schulleiter Werner Thiel sowie dem Schulleiter des BBZ Homburg, Hans-Jörg Opp, und Schulleiter des BBZ Sulzbach, Josef Paul, über die Digitalisierung des Unterrichts in den Berufsbildungszentren zu sprechen. 

Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt und die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 zusammengefassten Veränderungsprozesse beeinflussen auch die Ausbildung an den saarländischen Berufsbildungszentren. Die Berufsbildungszentren in Dillingen, Sulzbach und Homburg zeigen hier exemplarisch, wie Praxis und Theorie zusammengeführt werden müssen, damit Auszubildende vollumfänglich auf die (digitale) Arbeitswelt vorbereitet sind. Dabei geht es nicht nur um die grundsätzlich bereits technisch ausgerichteten Berufsausbildungen, sondern auch um digitale Lern- und Lehrangebote in der Berufsausbildung im Allgemeinen.

Bildungsstaatssekretär Jan Benedyczuk: „In den saarländischen Berufsbildungszentren ist die Frage, wie digitale Angebote und Lerninhalte in der Ausbildung umzusetzen werden keine Zukunftsmusik, sondern gelebte Realität. Beispiele wie das Smart-Grid Labor des TG BBZ Dillingen, in dem zukunftsweisende, intelligente Lösungen für die Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt werden, zeigen uns tagtäglich, dass die Berufsbildungszentren ihre Rolle als Innovations- und Zukunftszentren im Bereich der Digitalisierung hervorragend wahrnehmen und mit ihrer digitalen Infrastruktur in sogenannten Kompetenzzentren eine praxisnahe Lernumgebung für ihre Auszubildenden bieten“, sagt Bildungsstaatssekretär Jan Benedyczuk.

In den Berufsbildungszentren im Saarland sind zahlreiche digitale Labore und Einrichtungen vorhanden, durch die die Lehrkräfte im Unterricht Theorie und Praxis verbinden können. Auszubildende in den unterschiedlichen Ausbildungsgängen werden so optimal auf die sich sehr schnell verändernden Prozesse im Arbeitsleben vorbereitet. Und das nicht erst seit gestern. Im „Smart-Grid-Labor“ des TG BBZ Dillingen werden für erneuerbare Energien effiziente und intelligente Lösungen entwickelt im Zusammenspiel von Energieerzeugung, -verbrauch und -speicherung entwickelt und getestet.

Die Auszubildenden im Bildungsgang „Sanitär-Heizung-Klima“ werden in diesem Labor durch eine Lehrkraft und Praxislehrer*innen betreut und erlernen am Standort eine Vielzahl an fachspezifischen Inhalten, die sie in ihren Kompetenzen stärkt und aktiv im Berufsleben begleitet. Im Kompetenzzentrum „Digitalisierung 4.0 – Smart Factory und Smart Building“ des TG BBZ Dillingen und BBZ Sulzbach wird die Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik kombiniert. Die Planung und Konzeption eines Produktionsprozesses geschieht hierbei in Form eines digitalen Abbildes mittels Methoden der digitalen Fabrik. Im sich im Aufbau befindenden Kompetenzzentrum „Smart Home“ am BBZ Homburg können Auszubildende im Bereich der Automatisierungstechnik und Gebäudetechnik autonom agierende, elektronische Systeme digital vernetzen und über digitale Endgeräte, wie beispielsweise ein Smartphone, steuern.

Die Digitalisierung von Unterricht wird an den Berufsbildungszentren im Saarland in einem Zwei-Säulen-Modell ermöglicht. Einerseits kommen die technischen, digitalen Anlagen zum Einsatz, insbesondere in der dualen Ausbildung, andererseits werden die Unterrichtsinhalte und -prozesse digital in die Bildungscloud Online-Schule Saarland (OSS) überführt und den Schüler*innen zur Verfügung gestellt. Das Ministerium für Bildung und Kultur (MBK) unterstützt die Schulen dabei aktiv und ermöglicht in einem ersten Schritt die Verzahnung der 20 Berufsbildungszentren untereinander, über die Online-Schule Saarland (OSS).

Konkret werden die Lehrkräfte durch ein „modulares Baukastensystem mit vielfältigen Vorlagen“, genannt auch „Mustervorlagen“, bei der Erstellung von Unterrichtsinhalten entlastet. Vorschläge und Ideen aus Wissenschaft und aus den Schulen sowie Betrieben werden systematisch gesammelt und in den Mustervorlagen umgesetzt. Das Ziel ist, den Austausch von Unterrichtsmaterialien in den jeweiligen Bildungsgängen der dualen Ausbildung unter den Berufsbildungszentren zu ermöglichen. Auch darüber hinaus unterstützen das Ministerium für Bildung und Kultur (MBK) sowie dem Landesamt für Pädagogik und Medien (LPM) die Lehrkräfte bei allen Fragen rund um das Arbeiten mit der Online-Schule Saarland (OSS). Durch das Bündeln von Ressourcen über die Online-Schule Saarland (OSS) wird die Qualität der Inhalte erheblich gesteigert, Lehrkräfte spürbar entlastet und Schüler*innen und Schüler im jeweiligen Ausbildungsgang im Saarland miteinander vernetzt.

Mit der Zielsetzung, alle in der dualen Ausbildung beteiligten Partner*innen miteinander zu vernetzten, wird eine AG „Online-Schule Saarland (OSS) – BBZ“  ins Leben gerufen, sodass Schüler*innen, Schulleitungen, Ausbilder*innen, Betriebe, Kammern, Wirtschaft und Industrie sich aktiv in die pädagogischen Prozesse gemeinsam einbringen können.

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