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Nachrichten aus Homburg
Die Situation der in Not geratenen Mauersegler im Sommer 2015 hatte drastisch vor Augen geführt, dass es dringend notwendig ist, die Hilfsangebote für Kleinvögel im Saarland auszubauen.  Der NABU-Landesverband, die NABU-Ortsgruppen Köllertal und Riegelsberg sowie die Natur- und Vogelschutzvereine Köllerbach und Püttlingen hatten sich in der Folge darauf verständigt, mit Unterstützung des saarländischen Umweltministeriums eine zentrale Wildvogelauffangstation im Saarland zu errichten. Die konzertierte Aktion des „Netzwerkes Wildvogelhilfe im Saarland“ war erfolgreich, die Auffang-Station im Haus Waldkauz in Püttlingen, Bildchenstraße steht. Auch die ersten Vögel sind schon aufgenommen worden: acht Amseln und Drosseln, eine Taube und ein Buchfink, außerdem fünf Enten, die auf einem Hochhaus in Saarbrücken ausgebrütet wurden.
Minister Reinhold Jost Foto Becker und Bredel / www.saarland.de
Minister Reinhold Jost
Foto Becker und Bredel / www.saarland.de
„Der Bedarf ist vorhanden, und die Pflege von Wildvögeln ist eine wichtige Aufgabe des Arten- und Tierschutzes im Saarland“, betont Umweltminister Reinhold Jost bei der Eröffnung. „Die vielen ehrenamtlichen Helfer haben in den vergangenen Jahren einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz geliefert. Um auch in Zukunft den Schutz unserer saarländischen Vogelwelt zu gewährleisten, muss ausreichend Raum und Personal zur Verfügung gestellt werden. Die Initiative der Organisationen und des Tierschutzbeauftragten des Landes ist daher vorbildlich. Sie macht einmal mehr deutlich, dass ehrenamtliche Naturschutzverbände und –vereine  nicht nur Missstände im Naturschutz anprangern, sondern selbst aktiv tätig sind, Missstände zu beseitigen“, so der Minister.
Besonders zu würdigen sei die Art und Weise, wie die Initiatoren dieses Projekt angegangen sind. Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“ wurden alle Interessierten im Köllertal und darüber hinaus aufgerufen, sich in der Wildvogelhilfe zu qualifizieren. Gemeinsam mit der VHS in Püttlingen wurde ein Schulungsprogramm konzipiert, im Rahmen dessen Experten ihr Wissen an alle weitergeben, die die Vogelauffangstation praktisch unterstützen wollen. Jost: Wir wollten das Projekt auf professionelle Beine stellen.“ Rund 20 Personen haben die Schulung absolviert und erhielten zur Eröffnung vom Minister ihre Teilnehmerzertifikate ausgehändigt.
Die Station wird künftig die zentrale Anlaufstelle für Bürger sein, die verunglückte Wildvögel auffinden. Sie soll vernetzt sein mit den anderen Stationen im Land (das sind derzeit drei privat bzw. ehrenamtlich geführte Greifvogelstationen in Weiskirchen, Blieskastel und Eppelborn.
Da eine ausschließlich ehrenamtliche Betreuung der zentralen Kleinvogelstation nicht ausreichend ist, wird das Umweltministerium zunächst für zwei Jahre finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, damit eine weitergehende personelle Unterstützung (zwei 450-Euro-Stellen) sichergestellt werden kann. Dieses Personal  soll gleichzeitig auch die Arbeit aller saarländischen Vogelauffangstationen koordinieren.
Die während des Betriebs der Station anfallenden laufenden Kosten wie Futter, Tierarzt- oder Fahrtkosten werden vom Umweltministerium im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel (zzt. 10.000 €/Jahr) getragen.
Tierfreunde, die einen verletzten Wildvogel auffinden, erreichen die Wildvogel-Auffangstation unter folgender Hotline: 0173/9422001, E-Mail: WiVo-Koellertal@t-online.de
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