Ein Pilotprojekt für Mobilität im ländlichen Raum kommt auf die Straße: Am Donnerstag, 8. Oktober, hat der Bürgerbus in Püttlingen den Verkehr aufgenommen. Er diente als Vorbildprojekt für ein vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr aufgelegtes Förderprogramm für Bürgerbusse im Saarland. Verkehrsministerin Anke Rehlinger, Püttlingens Bürgermeisterin Denise Klein und der Vorsitzende des Bürgerbusvereins in Püttlingen, Rainer Gude, waren bei der Jungfernfahrt durch die Gemeinde mit dabei.
Verkehrsministerin Anke Rehlinger lobte beim Termin das Engagement der Püttlinger Bürgerinnen und Bürger, die sich bereits vor dem Start der Förderrichtlinie zusammengeschlossen hatten, um das Projekt Bürgerbus voranzutreiben. „Gerade im ländlichen Raum ist der öffentliche Personennahverkehr ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge. Manchmal sind es nur kleine Lücken im Angebot, die geschlossen werden müssen, um gerade älteren Menschen mit Mobilitätseinschränkungen einen Zugang zum ÖPNV und damit ein Mehr an Mobilität zu verschaffen. Bürgerbusse sind ein wertvolles Instrument, um solche Lücken zu schließen und Menschen auch ohne Auto Teilhabe zu ermöglichen. Die Stadt Püttlingen hat das früh erkannt. Damit sind sie im Saarland ein Vorzeigeprojekt, von dem ich sicher bin, dass es in vielen Kommunen engagierte Nachahmer finden wird. Das zeigt auch die positive Resonanz auf unser Förderprogramm.“
Für die Förderrichtlinie hatten Ende des vergangenen Jahres 20 Kommunen Interesse angemeldet, woraufhin das saarländische Verkehrsministerium einen Teilnahmewettbewerb durchführte, um so besonders tragfähige Konzepte und Initiativen zu identifizieren.
„Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement zeigen die Mitglieder des Bürgerbus e.V. einen beispiellosen Zusammenhalt in unserer Stadt. Durch ihr ergänzendes Angebot zum ÖPNV entlasten sie viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, die aus vielerlei Gründen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Bestehende Anbindungen werden so um ein soziales Projekt erweitert. Ich bin daher froh und stolz, dass dieses Projekt in so kurzer Zeit hier in Püttlingen umgesetzt wurde“, so Bürgermeisterin Denise Klein.
In die Praxis übertragen wurde der Bürgerbus von den Mitgliedern des eigens gegründeten ehrenamtlichen Bürgerbusvereins unter Vorsitz von Rainer Gude, in Zusammenarbeit mit der Agentur Landmobil. Die Unterstützung des Bürgerbusvorhabens durch die Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung, aber auch örtliche Strukturen wie Vereine und engagierte Bürgerinnen und Bürger waren ein zentraler Aspekt im Teilnahmewettbewerb um die Förderrichtlinie Bürgerbus.
Rainer Gude, freut sich, dass das Projekt jetzt starten kann: „Trotz der Probleme durch die Corona-Krise war ich beeindruckt vom Zuspruch potenzieller Fahrgäste, die sich häufig nach dem Stand der Dinge erkundigt haben. Das gleiche gilt für die Unterstützung durch Püttlinger Gewerbetreibende. Das Engagement und die Unterstützung vor Ort waren insgesamt sehr groß – ein Beleg dafür, dass die Nachfrage da ist!“
Die Unterstützung für die Gemeinden, die einen Zuschlag erhalten haben, umfasst Beratungs-, Informations- und Schulungsleistungen bis zu 18.000 Euro. Darüber hinaus gewährt das Verkehrsministerium eine Gesamtförderung von bis zu 9.000 Euro für Kauf oder Leasing eines Fahrzeugs und bis zu 8.000 Euro Förderung für Organisationskosten, die rund um den Betrieb des Bürgerbusses anfallen.