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Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) übt starke Kritik an dem Vorhaben der CDU noch in diesem Jahr vier verkaufsoffene Sonntage ohne Anlassbezug zu ermöglichen. Darüber hinaus soll nach dem Willen der CDU ab 2021 mindestens ein verkaufsoffener Sonntag pro Halbjahr ohne Anlassbezug erlaubt sein.

Monika Di Silvestre, die ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiterin für den Handel für Rheinland-Pfalz und Saarland, befürchtet die Abschaffung der Sonntagsruhe und erklärt hierzu folgendes „Verkaufsoffene Sonntage werden die Probleme des Einzelhandels nicht lösen und die Verkaufswüsten in den Städten nicht retten. Das Gegenteil wäre die Folge: Weil sich die Sonntagsöffnungen auf Dauer nur die „Großen“ leisten können, wird sich der Druck auf die kleinen und mittelständischen Betriebe erhöhen, der Verdrängungswettbewerb somit verschärfen und Arbeitsplätze vernichten. Stattdessen sollte die Allgemeinverbindlichkeit (AVE) der Tarifverträge des Handels wieder herbeigeführt werden, damit für alle die gleichen Bedingungen gelten und sich niemand mehr Wettbewerbsvorteile auf dem Rücken der Beschäftigten verschaffen kann.“

Wie Ver.di weiter mitteilt, haben die Beschäftigten im Handel in den letzten Monaten unglaubliches geleistet und das Weihnachtsgeschäft wird auch ohne verkaufsoffene Sonntage, aber unter den besonderen Corona-Bedingungen, noch viel abverlangen.

„Mir will nicht einleuchten, warum man nur um des Profites Willen, den Beschäftigten noch zusätzlich Sonntagsarbeit zumuten will, wo wir doch alle inzwischen wissen, dass unterm Strich kein Euro mehr verdient wird. Ich frage mich, ob die Verantwortlichen die steigenden Corona-Infektionszahlen wahrgenommen haben. Ein zusätzlicher Arbeitstag würde die Kolleginnen und Kollegen völlig unnötig einer zusätzlichen Infektionsgefahr aussetzen“, schließt Monika Di Silvestre.

Die sprichwörtliche „Sonntagsruhe“ sei nicht ohne Grund durch die Verfassung geschützt. Sonntagsöffnung aber bedeute Sonntagsarbeit. Die Beschäftigten im Handel haben sich den freien Sonntag mehr als verdient.

 

 

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