Symbolbild

Die Verbraucherzentrale des Saarlandes berichtete in der vergangenen Sitzung am Donnerstag im Haushaltsausschuss über teils fragwürdige Anlagevorschläge für Verbraucher im Niedrigzinsumfeld.

In der Vergangenheit wurden auch im Saarland Fälle von Hochzinsanleihen, Gold-Sparplänen, Trading und Bitcoins bekannt. Verbraucher wurden hier, wie die Verbraucherzentrale berichtete, mit Lock-Newslettern regelrecht geködert, um auf scheinbar vertrauenswürdigen Wegen wie etwa über WhatsApp-Chats persönliche Daten preiszugeben und die Angebote wahrzunehmen.

Dies geschieht mithilfe ausgeklügelter Werbefilme und fingierten Charts, die mit Fake-Daten Kursverläufe simulieren. Neben unüberschaubaren Verträgen und deutlich überhöhten Bearbeitungsentgelten werden Verbraucher mit geschönten Daten und undurchsichtigen Investitionsstrukturen gezielt getäuscht. Finanzhaie üben mit psychologischen Tricks auch Einfluss auf die Verbraucher im Saarland aus.

„Diese Vorgehensweise muss gestoppt werden“ sagt Stefan Thielen, haushalts- und finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag. „Das Ködern der Verbraucher unter anderem im Bereich scheinbar nachhaltiger, ökologisch sinnvoller Investitionen muss ein Ende haben. Die Anlageentscheidung darf nicht durch Überredungskünste zwielichtiger Hintermänner geschehen, sondern finanzpolitische Bildung muss schon früh ansetzen, um gerade jungen Menschen das nötige Hintergrundwissen zu verschaffen.

Sie muss Bestandteil der Lehrpläne werden. Nur so kann diese Zielgruppe aus der Schusslinie von Finanzhaien genommen werden. Junge Menschen sind affin für Werbevideos die mit großen Autos und dem schnellen Geld im Trading werben. Das ist schlicht unseriös und birgt eine gewisse kriminelle Energie. Mehr Interesse für die Details einer Anlage, Transparenz und stärker regulierte Märkte können gemeinsam mit finanzpolitischer Bildung ein Schlüssel sein, diesem missbräuchlichen Umgang mit Verbrauchern entgegenzuwirken.“

 

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