Symbolbild

Mit rückläufigen Zahlen in allen drei Geschäftsbereichen (Neuwagen, Gebrauchte, Service) werden die Autohäuser und Werkstätten in diesem Jahr stark belastet. “Selbst wenn unsere Betriebe jetzt bis zum Jahresende Vollgas geben, werden wir die durch den Lockdown verursachten Rückstände nicht mehr aufholen können”, beschreibt ZDK-Präsident Jürgen Karpinski die Situation im Kraftfahrzeuggewerbe.

So rechnet der ZDK in diesem Jahr mit rund 780.000 weniger Pkw-Neuzulassungen. Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 21,7 Prozent auf etwa 2,8 Millionen Einheiten. “Damit fallen wir zurück auf das Marktvolumen von 1986 in der alten Bundesrepublik mit knapp 2,83 Millionen Neuzulassungen”, so der ZDK-Präsident. “Wir gehen aber davon aus, dass dieser Rückfall einmalig ist und wir schon im kommenden Jahr wieder die Drei-Millionen-Marke locker überspringen werden.”

Nach den starken Einbrüchen von März bis Mai hat sich die Lage im Gebrauchtwagengeschäft im Juni wieder ins Positive gewendet (14,1 Prozent mehr Besitzumschreibungen als im Vorjahresmonat). Für den gesamten Jahresverlauf prognostiziert der ZDK nun einen Rückgang von 7,6 Prozent bzw. rund 550.000 Einheiten auf ein Gesamtniveau von etwa 6,6 Millionen Besitzumschreibungen gegenüber dem Vorjahr. “Wir werden in den kommenden Monaten von Nachholkäufen profitieren, jedoch das Vorjahresniveau nicht mehr erreichen können”, so Jürgen Karpinski.

Obwohl die Kfz-Werkstätten in der Lockdown-Phase geöffnet hatten, wirkte sich die allgemeine Verunsicherung in der Bevölkerung auch auf das Geschäft mit Kfz-Service, Wartung und Reparatur aus. So ging die Quote der durchschnittlichen Werkstattauslastung im März um 10 Prozentpunkte auf 72 Prozent und im April sogar um 18 Prozentpunkte auf 69 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. In den ersten sechs Monaten betrug der Rückgang sechs Prozentpunkte bei einer durchschnittlichen Auslastung von 77 Prozent. “Auch das Werkstattgeschäft wird von der sich weiter normalisierenden Entwicklung profitieren, jedoch nicht mehr das Vorjahresniveau erreichen”, so Jürgen Karpinski. Der ZDK rechnet daher mit einer durchschnittlichen Werkstatt-Auslastungsquote von 79 Prozent in diesem Jahr und daher mit einem Rückgang von 4 Prozentpunkten gegenüber 2019.

Der Anteil der privaten Neuzulassungen wird nach Einschätzung des ZDK in diesem Jahr mit minus 23,4 Prozent (rund 290.000 Einheiten) auf 953.000 Pkw zurückgehen und stärker schrumpfen als der Sektor der gewerblichen Neuzulassungen (minus 20,7 Prozent bzw. rund 490.000 Einheiten). Hier rechnet der ZDK mit etwa 1,9 Millionen Pkw. “Trotz der vielfältigen Kaufanreize stellen viele Privatkunden den Neuwagenkauf zurück, weil sie durch die aktuelle wirtschaftliche Lage mit Kurzarbeit und drohendem Beschäftigungsabbau verunsichert sind”, so Jürgen Karpinski.

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