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So ziemlich jede Homburgerin und jeder Homburger hat schon einmal in seinem Leben die Schlossberghöhlen besucht – und auch als touristische Attraktion für Gäste und Urlauber zählen die Höhlen, welche offiziell als Bergwerk gelten, zu den Sehenswürdigkeiten im Saarpfalz-Kreis, welche man gesehen haben muss. Am heutigen Donnerstag lud die Stadt Homburg nun die Pressevertreter in das Sudhaus der Karlsberg Brauerei ein, um ein Projekt vorzustellen, welches die Stadt noch in den nächsten Jahren beschäftigen wird.
Ungewöhnlich: mit einem Schutzhelm in der Hand marschiert Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind in das Sudhaus der Karlsberg Brauerei. „Diesen führe ich ab sofort öfters mit mir mit und werde auch regelmäßig davon Gebrauch machen. Denn wir haben mit den Schlossberghöhlen einiges vor.“ erklärt Schneidewind mit einer gewissen Vorfreude. Und mit den nächsten Worten wird auch der Startpunkt der Presseeinladung auf dem Gelände der Homburger Brauerei klar: in enger Kooperation zwischen Stadt und Unternehmen sollen zusätzliche Bereiche der Schlossberghöhlen auf dem Gelände von Karlsberg erschlossen und in einigen Jahren für die Besucher zugänglich gemacht werden.
P1050308„Wir wissen schon lange von den Gängen. Dort wurde früher Bier gelagert, da das gleichmäßige Klima beste Voraussetzungen für den Lagerungsprozess bietet“, erklärt Markus Meyer, Geschäftsführer des Traditionsunternehmens. „Daher war es auch klar, dass wir dieses Projekt als Homburger Unternehmen von Anfang an begleiten wollen.“
P1050320Durch die Verbindung der ebenerdigen Ebene mit den höher liegenden Bereichen durch einen Aufzug, soll eine regelrechte „Erlebniswelt“ entstehen. Der Zugang liegt dabei auf dem Gelände des aktuellen Fasslagers in der Karlsbergstraße. So liegt es auch nahe, in den teilweise gemauerten Gängen die Geschichte der Brauerei greifbar zu machen, wie Meyer andeutet. Ein Teil der Gänge beherbergt dabei noch Überreste des geplanten Regierungsbunkers der damaligen Saar-Regierung. Bevor die Stollen aber in seinen geplanten Ausmaßen für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden können, werden noch ein paar Jahre ins Land ziehen: allein für die Planung der ersten Maßnahmen und deren Umsetzung werden zwei bis zweieinhalb Jahre kalkuliert. Dann könnte der ebenerdige untere Bereich über die momentan in Besitz der Brauerei befindlichen Liegenschaften begehbar sein. „Wir sind noch ganz am Anfang der Planungsphase. Aber es ist uns wichtig schon jetzt die Öffentlichkeit über dieses Projekt zu informieren“, erklärt Rüdiger Schneidewind.
P1050390Am Ende könnte sich die begehbare Fläche verdoppeln und im Verbund mit den Ruinen der Höhenburg und dem historischen Marktplatz eine touristische Attraktion werden, die wieder mehr Besucher in die Kreisstadt lockt. Ziel ist auch kurzfristig schon eine Steigerung der Besucherzahlen von 20.000 Personen auf 60.000 Personen in den kommenden beiden Jahren. „Die Höhlen brauchen eine Aufwertung um zukunftsfähig zu bleiben. Zur Zeit kann man in diesem Bereich durchaus von einem Investitionsstau sprechen. Aber wenn uns dieses Projekt gelingt, ist es ein guter und wichtiger Schritt für die Stadt“, zeigt sich auch der ehrenamtliche Beigeordneter für Kultur und Tourismus, Raimund Konrad, begeistert von dem Vorhaben.
P1050439Dabei ist der Hintergrund des Projektes eher dem Zufall zu verdanken: Das Bergamt gab der Stadt den Auftrag, die elektrischen Leitungen zu überprüfen. Diese Arbeit wurde durch Manuel Diehl, zugleich Stadtratsmitglied, erledigt. Dazu musste auch die Herkunft von Kabeln geprüft werden, die ihren Ursprung in eben diesen ebenerdige Stollen haben. Diehl erkannte zugleich das Potential und informierte den Oberbürgermeister: „Als ich durch Manuel Diehl die Informationen bekam, ging ich bei meinem ersten Besuch mit wenig Erwartungen in die „neuen“ Höhlen rein. Aber jetzt muss ich sagen: ich bin begeistert.“
Durch die aktuelle Haushaltssituation begründet, soll das Vorhaben durch Fördermittel finanziert werden. Über Planungszuschüsse und Hauptzuschüsse des Wirtschaftsministeriums könnten in einem ersten Schritt schon die Elektrik, Notbeleuchtung und der Aufzug realisiert werden. Zugleich müsste auch die Karlsberg Brauerei in die interne Planung einsteigen, wie mit dem Gelände weiter vorgegangen werden kann. Auch wenn alles noch im Konjunktiv steht: sollte dieses Projekt in die Realität umgesetzt werden, steigert es die Attraktivität der Kreisstadt enorm.
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