Bundesfamilienministerin Paus hat Kinder und Jugendliche dazu aufgerufen, sich am „Zukunftspaket Bewegung, Kultur und Gesundheit“ zu beteiligen. Das Ziel: Jungen Leuten mehr Gehör zu verschaffen und eine Stimme zu geben. Bereits jetzt haben sich Jugendliche aus mehr als 300 Vereinen für das Programm angemeldet.
In Tübingen organisieren Jugendliche eigenständig Konzertabende, um Nachwuchskünstlern eine Bühne zu geben. In Solingen veranstalten junge Leute ein Sportevent, um Kinder und Jugendliche in Bewegung zu bringen. Und in Galenbeck in Mecklenburg-Vorpommern haben sich Jugendliche zusammengetan, um eine Bienenwiese anzulegen und damit für den Artenschutz zu sensibilisieren.
Ideen von jungen Leuten für junge Leute: Das ist das Besondere am „Zukunftspaket Bewegung, Kultur und Gesundheit“. Insgesamt schmieden junge Leute bereits in 450 Projekten des Zukunftspakets Pläne, um Angebote von und für Kinder und Jugendliche vor Ort zu schaffen.
Das „Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ ist ein Programm des Bundesfamilienministeriums. Es soll die Lage junger Menschen in den aktuellen Krisenzeiten mit Angeboten für die körperliche und seelische Gesundheit verbessern. In diesem Jahr stehen dafür etwa 40 Millionen Euro zur Verfügung. An dem Programm beteiligt sind die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, die Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung und die Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin „Walter May“.
Zu den ersten Antragstellern gehört auch die Deutsche Gehörlosen-Jugend. Sie will auf die oft schwierige Lage der hörgeschädigten Kinder und Jugendliche aufmerksam machen. Im Kino einen Film anschauen: ohne Untertitel für gehörlose Jugendliche ein Problem. Auf dem Pausenhof mit Gleichaltrigen diskutieren, die nicht die Gebärdensprache beherrschen: schwierig. Innerhalb des Zukunftspakets plant die Gehörlosen-Jugend ab Mai eine Aufklärungskampagne sowie begleitende Veranstaltungen.
Empowerment für junge Leute
“Damit wollen „wir erreichen, dass junge taube Menschen ihre Lebenswelt konkret mitgestalten und ihre eigenen Interessen besser vertreten können“, erklärt Robert Jasko von der Deutschen Gehörlosen-Jugend. Bundesfamilienministerin Lisa Paus ist von dem Engagement der jungen Hörgeschädigten beeindruckt. „Sie zeigen, wie Empowerment von jungen Menschen für junge Menschen aussehen kann“, sagt sie.
Eigene Ideen umsetzen
Der Ministerin ist es wichtig, mit dem Programm junge Leute in den Mittelpunkt zu stellen. Gerade nach den entbehrungsreichen Jahren und mit Blick auf die vielfältigen Krisen: Ukraine-Krieg, Inflation, Corona-Pandemie und Klimakrise. „Wir wollen Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, eigene Ideen zu entwickeln und sie bei sich vor Ort auch umsetzen zu können“, so Paus. Dabei gehe es auch darum, dass die jungen Leute Spaß haben.
Seit Februar können Anträge für das Programm gestellt werden. Jugendliche aus knapp 130 Kommunen und mehr als 300 Vereinen und Organisationen haben dies bereits getan. Nach Meinung der Ministerin belegt dies, dass „Kinder und Jugendliche aktiv werden, Projekte realisieren und gehört werden wollen“.
„Bündnis für die junge Generation“
Sie fühle sich darin bestärkt, jungen Menschen Raum für Teilhabe und Engagement zu geben. Als weiteres Beispiel erwähnt Paus das „Bündnis für die junge Generation“. Hierbei haben sich bislang 130 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und der Öffentlichkeit zusammengeschlossen, um junge Leute auf vielfältige Weise zu unterstützen. Prominente Mitglieder sind beispielsweise die Kinderbuchautorin Kirsten Boie und Ex-Fußball-Nationalspieler Philipp Lahm.
Bewerbungsfrist endet Mitte September
Für das „Zukunftspaket Bewegung, Kultur und Gesundheit“ können bis zum 15. September Ideen für eine Förderung eingereicht werden. Wichtig ist: Nicht nur Projektträger sind aufgerufen, sich zu bewerben. Sondern auch einzelne Kinder und Jugendliche oder Jugendgruppen, die sich engagieren und etwas bewirken wollen.