In den Großstädten dagegen scheinen sich die Alternativen zum Auto bereits zu etablieren. „Die Pandemie könnte in den Städten die Verkehrswende weiter voranbringen, wenn der Radverkehr mehr Unterstützung erfährt“, erklärt WZB-Forscher Weert Canzler. So registrierten die Zählstellen der Großstädte zum Beispiel in Berlin Ende Mai schon wieder so viele Radfahrer*innen wie im Vorjahr.

Die Corona-Krise zeige aber auch, dass viel mehr möglich sei als gedacht, betonen die WZB-Forscher. Ein Beispiel dafür sind temporäre Infrastrukturen wie die Pop-up-Radwege, die von einem Tag auf den anderen entstanden sind und genug Platz zum Radeln unter Wahrung der Abstandsregeln bieten. Am Stadtrand und in ländlichen Gebieten bleibe die Autonutzung dagegen aller Voraussicht nach stabil.

Die Umfrage bildet den Auftakt von MOBICOR, ein vom WZB geleitetes Projekt in Zusammenarbeit mit infas, MOTIONTAG und Nuts One, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ziel ist es, Menschen in den kommenden drei Jahren wiederholt zu ihrem Verkehrsverhalten zu befragen. Zusätzlich werden die Mobilitätsmuster ausgewählter Personen mithilfe digitaler Erhebungstechniken per App erfasst.

Originalpublikation: Die Ergebnisse sind in einem ersten Mobilitätsreport zusammengefasst: Zurück zur Normalität? Unsere Alltagsmobilität in der Zeit von Ausgangsbeschränkungen, Quarantäne und wiedererlangter Routinen (PDF)

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1 Kommentar

  1. Insbesondere der Saarländer hat viele PKWs zugelassen, weil es keinen funktionierenden ÖPNV gibt. Der ÖPNV im Saarland ist sehr teuer, viele Orte die nicht klein sind, nicht als Kaff zu deklarieren sind werden wenn nur stündlich angefahren mit Bussen. Viele Waben, oft hat jedes Kaff seine eigene, machen den ÖPNV im Saarland teuer. In Saarbrücken gibt es durch aus noch Parkplätze die sind bezahlbar. Man macht sein Auto voll mit 4-5 Personen und fährt mit dem nach Saarbrücken das ist billiger als den ÖPNV zu nutzen.

    Gut so sieht es im Saarland aus, in anderen Bundesländern kann dies anders sein.

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