Verletzungen ohne Körperkontakt ereigneten sich vorwiegend bei schnellem Lauf. Insbesondere Verletzungen der Oberschenkelmuskulatur werden durch Sprints oder Ausfallschritte verursacht. Strukturelle Überlastung ist in diesen Fällen jeweils der tragende Verletzungsmechanismus. Diese Ergebnisse eröffnen ein großes Potenzial für Präventivmaßnahmen, da die Ursachen aus physiologischen Gegebenheiten des Verletzten selbst resultieren. Als Vorbeugung ziehen die Experten ein Lauftraining in Betracht, das aus Komponenten im aeroben Bereich, im anaeroben Bereich bei hoher Dauergeschwindigkeit und Sprinteinlagen besteht.

Die weiter wachsende Videodatenbank, die für die aktuelle Studie aufgebaut wurde, könnte in Trainerfortbildungen, Schiedsrichterschulungen, Spielerinfos und Ähnlichem verwendet werden, um Informationen über Verletzungen und deren möglicher Prävention für alle im Profifußball Tätigen zur Verfügung zu stellen. Das Forschungsteam schlägt außerdem einen Konsens vor, der die Definitionen von Spielsituationen, Verhalten von Spieler und Gegenspieler sowie die biomechanischen Verletzungsmechanismen berücksichtigt. Als Grundlage könne der Beobachtungsbogen der Studie dienen.

Originalpublikation: Christian Klein, Patrick Luig, Thomas Henke, Hendrik Bloch, Petra Platen: Nine typical injury patterns in German professional male football (soccer): a systematic visual video analysis of 345 match injuries, in: British Journal of Sports Medicine, 2020, DOI: 10.1136/bjsports-2019-101344

 

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