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Bosch gehört zu den traditionell größten Arbeitgebern im Saarland. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, rufen IG Metall und Bosch-Betriebsräte die Belegschaft der Standorte Homburg und Neunkirchen zum Aktionstag „Bosch bleibt“ am morgigen Mittwoch, dem 31.08.2016 auf. Die Organisatoren hoffen auch auf die Unterstützung und Solidarität der Bevölkerung am morgigen Tag, denn wie es am Rande des Pressegespräch treffend formuliert wurde: „Wenn Bosch stirbt, stirbt das Saarland mit!“
Foto: www.bosch-blebt.de
Foto: www.bosch-blebt.de
Erscheint diese Aussage auf den ersten Blick drastisch und zugespitzt, ist der Hintergrund mehr als ernst. Noch vor knapp 15 Jahren war Bosch mit nahezu 7000 Menschen in Lohn und Brot einer der größten Arbeitgeber im Saarland. Schleichend, aber nicht minder dramatisch, hat sich die Zahl der Beschäftigten auf aktuell ungefähr 5600 Mitarbeiter reduziert. Und diese Zahl wird sich in den kommenden Monaten weiter reduzieren, ist die Schließung des Standortes Neunkirchen der BESG (Bosch Emission Systems) – und damit der Verlust von 200 Arbeitslätzen – zum Ende des Jahres 2017 durch die Geschäftsführung beschlossen. Auch bei Bosch Rexroth, ein Tochterunternehmen von Bosch in Homburg, sollen 210 Arbeitsverträge auslaufen – von aktuell 700. Stellen der Robert Bosch GmbH, welche rentenbedingt frei werden, werden am Standort Homburg voraussichtlich zukünftig nicht mehr besetzt – die letzten Neueinstellungen mit Festverträgen sind mehr als 10 Jahre her, wie im Pressegespräch formuliert wurde.
FLYER AKTIONSTAG
Ralf Reinstädler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Saarpfalz, erklärt hierzu: “Wir haben das Gefühl, Bosch hat die Entscheidung getroffen, sich aus der Region zurück zu ziehen.” Die Betriebsräte und die Gewerkschaft befürchten einen schleichenden Rückzug von Bosch aus dem Saarland. Ein Abschied des Traditionsunternehmen treffe dabei auch das benachbarte Bundesland: “40 Prozent der Beschäftigten wohnen in Rheinland-Pfalz. Auch hier stehen Existenzen auf dem Spiel. Daher ist es verwunderlich, dass weder die dortige Landesregierung noch die zuständigen Bundestagsabgeordneten der betroffenen Wahlkreise bisher mal nachgefragt haben”, erklärt Oliver Simon, Betriebsratsvorsitzender von Bosch in Homburg. “Der Aktionstag richtet sich nicht an die Werkleitung in Homburg, sondern soll ein deutliches Signal in Richtung Schillerhöhe, den Sitz der Robert Bosch GmbH, werden. Wir werden alles tun, damit wir erfolgreich sind.”
Zum Aktionstag werden, neben Betriebsräten und Jugendvertretern, auch Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) und IG Metall Bezirkschef Jörg Köhlinger erwartet. Beginn ist um 11:30 Uhr auf dem Parkplatz von Werk 1.

 

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