Bild: Bill Titze
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Am Donnerstag, 8. September 2022, um 19 Uhr steht das Römermuseum Homburg-Schwarzenacker ganz im Zeichen der exzessiven barocken Jagdleidenschaft. Die Veranstaltung findet im Mannlichsalon des Edelhauses statt.

Die Jagd – als exklusives Standesprivileg der Aristokratie zu Zeiten der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken war sie auch ein probates Mittel gegen die Langeweile. Das Weidwerk wurde nicht nur als körperliche Ertüchtigung der Landesherren, sondern auch als kleine Verschnaufpause vom strapaziösen Joch der Repräsentationspflichten verstanden. Im Herbst wurde zur Fasan- und Hasenjagd geblasen. Dann wurde es nicht nur für das Wild gefährlich, insbesondere, wenn sich bei den Landesherren uneingestandene Sehschwächen einschlichen, die oft genug mit kollateralen Jagdunfällen bei der herzoglichen Entourage zu Buche schlugen.

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„Die Jagdlust am Pfalz-Zweibrücker Hof ist legendär. Vom Stellenwert des herzoglichen Steckenpferdes zeugen Bildmotive der im Edelhaus gezeigten Gemälde, die Herzogskastanien im Homburger Wald und ein kleines Fundstück vom Karlsberg: ein Porzellanköpfchen. Und manchmal sind es eben diese Zufallsfunde, die als historische Puzzleteile dazu beitragen, Geheimnisse aus längst vergangenen Tagen zu lüften“, verrät die Referentin, Dr. Jutta Schwan, und stellt das Thema der Vitrine des Monats „Schaufenster Barock“ vor: „Den kleinen Kastanienbräter“.

Auch Philipp Scheidweiler, Geschäftsführer der Stiftung Römermuseum, schließt sich den Ausführungen der Kunsthistorikerin an. „Dr. Jutta Schwan offenbart viel Interessantes zum Thema Tischkultur und zum Herbst am Hofe. Und nichts davon ist Jägerlatein!“
Die Teilnahmegebühr kostet 16 Euro, weitere Informationen zu dieser und weiteren Veranstaltungen im Römermuseum gibt es im Internet unter www.roemermuseum-schwarzenacker.de

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Hintergrund: Jubiläumsjahr 2022

Anno domini 1722. Seine Winzigkeit Christian IV. Herzog von Pfalz-Zweibrücken erblickt das Licht der Welt. Im Laufe seines 53 Lenze zählenden Lebens mausert er sich zu einem allseits beliebten Regenten. Der Kunst und den Wissenschaften gegenüber zeigt er sich aufgeschlossen, lenkt die Geschicke des Herzogtums mit Umsicht. Diese positiven Charakterzüge spiegeln sich noch heute auf dem in Öl gebannten Antlitz seines Porträts wider – erschaffen von Johann Christian von Mannlich, durch ihn in den Wirren der Revolution gerettet und heute in der Gemäldegalerie des Edelhauses in Schwarzenacker zu bewundern. 200 Jahre ist es her, dass dieser begnadete Künstler den Pinsel beiseitelegte und die Augen für immer schloss.
Beide Jubiläen bieten Anlass genug, diesen denkwürdigen Persönlichkeiten des Barock in unserer Region ein Potpourri von Veranstaltungen mit breitgefächerter Themenauswahl im Römermuseum Homburg-Schwarzenacker zu widmen.
Die Kunsthistorikerin Dr. Jutta Schwan vom Kulturmanagement des Saarpfalzkreises und die Kammerzofe Henrietta (Monika Link) präsentieren exklusiv im Römermuseum spannende Vorträge und fesselnde Führungen im Rahmen der Reihe “K&K. Kunstgeschichte trifft Kammerzofe”. Die Vitrine des Monats “Schaufenster Barock” setzt in Form ausgewählter Exponate gekonnt ein Ausrufezeichen hinter die Präsentationen.

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