In einer gemeinsamen Schalte des saarländischen Gesundheitsministeriums mit den Vertretern der Landkreise sowie des Regionalverbands wurde einvernehmlich entschieden, zwei Impfzentren im Saarland zu schließen. 

Gesundheitsminister Magnus Jung erklärt zu den beschlossenen Änderungen: „Die Landesregierung und die Landkreise sowie der Regionalverband Saarbrücken sind sich grundsätzlich einig darüber, dass der Weiterbetrieb aller vier saarländischer Impfzentren in der aktuellen Form angesichts der geringen Nachfrage weder notwendig noch wirtschaftlich ist.” Die niedergelassenen Ärzte könnten die bestehende Nachfrage problemlos bedienen.

“Wir sind uns aber auch einig in der Einschätzung, dass sich die Lage im Herbst im Falle einer erneuten schweren Infektionswelle wieder ganz anders darstellen kann und erneut Impfzentren für eine schnelle Impfkampagne benötigt werden. Infrastruktur und Personal dafür können aber nicht aus dem Stand bereitgestellt werden. Um dafür Vorsorge zu tragen, hat der Bund die hälftige Finanzierung der Impfzentren bis zum Jahresende zugesagt. Die Zusage wurde gestern vorläufig auf den Zeitraum bis zum 25. November reduziert.”

Das Impfzentrum West in Saarlouis bleibt an seinem Standort und wird den Impfbetrieb weiter aufrechterhalten. Das Impfzentrum Ost in Neunkirchen wird in das alte Kaufhof-Gebäude in der Neunkircher Innenstadt umziehen, da der Mietvertrag für das ehemalige Baumarkt-Gebäude ausläuft und das Impfzentrum sich verkleinern soll. Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung der Verlagerung zum neuen Standort ist bereits erfolgt. Inklusive der Kosten für den Umzug werden für den avisierten Betriebszeitraum Kosteneinsparungen möglich sein, bei gleichzeitigen Vorteilen des neuen Standortes. Der Standort zeichnet sich insbesondere durch die zentrale Lage und die gute Anbindung an den ÖPNV aus. Außerdem kann das Impfzentrum bei Bedarf modular flexibel ausgebaut werden.

Das Impfzentrum Süd in Saarbrücken wird zum 31. Mai in einen Stand-By-Modus versetzt. Das bedeutet, dass die Infrastruktur vor Ort bleibt, das Impfen selbst aber eingestellt wird. Der Regionalverband wird einem Teil des Personals das Angebot der Weiterbeschäftigung im Gesundheitsamt machen. Das Impfzentrum Nord in Wadern-Büschfeld wird aufgrund der geringen Auslastung und der im Vergleich niedrigsten Kapazität zum 31. Mai 2022 geschlossen. Technik und Kabinen werden eingelagert und stehen dem Landkreis bzw. der Landesregierung bei Bedarf weiterhin zur Verfügung. Die Mehrzweckhalle kann damit auch wieder von den lokalen Vereinen genutzt werden, was während des Impfbetriebs nicht möglich war.

An den Standorten Neunkirchen und Saarlouis werden die Öffnungszeiten bedarfsorientiert angepasst. Die mobilen Impfteams, die Impfungen beispielsweise in Pflegeheimen, bei Gemeinwesenprojekten oder an frequentierten Orten wie Einkaufszentren anbieten, werden weiterhin im Einsatz sein und von den beiden in Betrieb befindlichen Impfzentren aus starten.

„Die Landkreise stehen in der operativen Verantwortung für die Impfzentren und haben in den letzten beiden Jahren ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es ist richtig, dass wir jetzt Organisation und Personalbestand auf den aktuellen Bedarf anpassen und dabei die Handlungsfähigkeit für den Herbst sichern. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir sehr für ihr Engagement“, so Udo Recktenwald, Vorsitzender des saarländischen Landkreistages.

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