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Die Stadt Blieskastel erhielt kürzlich einen Zuwendungsbescheid von über 20.000 Euro zum Erhalt und zur Auszeichnung von Biotopbäumen und somit zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität in ihren Wäldern.

Die Natur ist zahlreichen Einflüssen und Veränderungen ausgesetzt, insbesondere Wälder haben vielfältige Aufgaben, nicht zuletzt als CO2- und Wasserspeicher. Umso wichtiger ist es, die Ökosysteme, die darin lebenden Arten und deren genetische Vielfalt zu sichern und zu unterstützen. Zur Entwicklung von Waldgebieten und Stärkung der Widerstandsfähigkeit sowie des ökologischen Werts der Ökosysteme darin unterstützt das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Städte und Gemeinden mit entsprechenden Förderprogrammen.

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Ende November kam auch die Stadt Blieskastel wieder in den Genuss eines entsprechenden Zuwendungsbescheides aus einem dieser Töpfe: Umweltminister Reinhold Jost überreichte Bürgermeister Bernd Hertzler im Rathaus einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 20.706 Euro zum Erhalt und zur Auszeichnung von Biotopbäumen. Teilweise bereits älteres und gegebenenfalls brüchiges Gehölz wird im Zuge dieser Fördermaßnahme nicht wie sonst üblich als Nutzholz verwertet, sondern verbleibt stattdessen als Lebensraum für diverse Tierarten im Wald. In Baumhöhlen, Mörschungen oder Bruchstellen finden beispielsweise Vögel wie der Specht, Fledermäuse oder Insekten ein Zuhause. Insofern entscheiden hier besondere Merkmale der Bäume über ihre ökologische Wertstellung.

Entsprechend speziell gestaltet sich die Auswahl dieses Totholzes, das die Forstwirtschaft auch als „biologisches Gold“ bezeichnet, wie Revierförster Helmut Wolf im Rathaus erläuterte. Der Erhalt dieser Bäume unterstützt so die Artenvielfalt in den Wäldern. Die dazu bestimmten Bäume, nicht etwa an Wanderwegen gelegen, wo Unfallgefahr drohen würde, werden dann kartiert, mittels GPS vermessen und mit Biotopbaumplaketten gekennzeichnet.

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Auch wenn dies ein wichtiger ökologischer Beitrag ist – durch den Verwertungsverzicht gehen den Waldbesitzern natürlich Einnahmen verloren. Daher prämiert das Ministerium jeden so erhaltenen Baum mit 174 Euro. Minister Reinhold Jost zeigte sich im Blieskasteler Rathaus erfreut über die Möglichkeit, solche Maßnahmen zu fördern. 2.500 solcher Biotopbäume habe man inzwischen im gesamten Saarland bereits auszeichnen können. Und Blieskastel sei eines der Leuchtturmprojekte zum Thema Wald, hier werde seit Jahren in Bezug auf Waldbewirtschaftung und Erhalt der Artenvielfalt vorbildliche ökologisch wertvolle Arbeit geleistet. Erfreulich, so Jost, dass die Waldflächen im Saarland insgesamt generell deutlich und stetig wachsen. Rund 50 Baumsorten seien in den Staatswäldern zu finden, Monokulturen vermeide man dabei ganz bewusst. Und Bürgermeister Bernd Hertzler merkte dazu an, dass der Anteil an Laubbäumen, im Saarland insgesamt bei rund 75 Prozent beziffert, in Blieskastel sogar noch etwas höher liege. Auch er hob dabei die Bedeutung von Wald, Biodiversität und deren Aufrechterhaltung hervor.

Die Bewirtschaftung müsse man entsprechend gestalten. Und die Waldböden weniger aufräumen als man das früher angegangen habe, stattdessen bei Arbeiten im Forst mit einem Blick auf Flora und Fauna lieber auch mal etwas liegen lassen, so der Verwaltungschef. Auch auf dem Boden verbleibendes verrottendes Holz erfülle eine Funktion, nicht nur als Lebensraum für Tiere: Es helfe dem Boden, Feuchtigkeit zu speichern und neuen Humus zu bilden. Der Bürgermeister richtete anschließend, ebenso wie zuvor bereits der Umweltminister, lobende Worte an das engagierte Team vom Stadtforst, bevor er Reinhold Jost und seinem Ministerium besonderen Dank für die Beratung und finanzielle Unterstützung bei den Forstaufgaben aussprach. Dies sei zum Schutz, zur Erhaltung und zur Entwicklung von Natur und Landschaft von wesentlicher Bedeutung. Und ohne die Fördertöpfe würden Städte und Gemeinden in ihrer Finanzlage auf viele wichtige Entwicklungen verzichten müssen, so Hertzler. Die 119 Bäume im Blieskasteler Stadtwald, die nunmehr in den Genuss der Biotopbaumplaketten kommen dürfen, finden sich schwerpunktmäßig in den Waldgebieten um Wolfersheim, Ballweiler und Niederwürzbach. (ub)

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