Fast zehn Jahre konnte der FC 08 Homburg nicht mehr in Offenbach gewinnen, nun war es mal wieder soweit. Der FCH zeigte im Top-Spiel insgesamt eine mehr als ordentliche Partie und drehte in der Schlussphase noch einen 0:1-Rückstand. Nocht zuletzt durch diesen 2:1-Erfolg auf dem Bieberer Berg wird der FCH langsam zu einem echten Aufstiegsfavoriten.
Nach 73 Minuten waren gespielt, als Jayson Breitenbach die Kugel über die Linie drückte und die Partie auf den Kopf stellte. Zuvor hatte FCH-Innenverteidiger José Matuwila den entscheidenden Zweikampf gegen Offenbachs Lucas Hermes verloren, der Breitenbach in der Mitte bediente. Es war das unverdiente 1:0 für die Hausherren, die von Glück sagen konnten, zu diesem Zeitpunkt nicht schon in Rückstand zu liegen.
Gleich drei Großchancen hatte der FCH in den 72 Minuten zuvor vergeben, von Offenbach war vor dem Homburger Kasten dagegen nichts zu sehen. Das lag einerseits einer erschreckend schwachen Leistung der Kickers, bei denen sich viele technische Ungenauigkeiten mit zaghaftem Zweikampfverhalten mixten. Die Grün-Weißen, bei denen Philipp Schuck und Thomas Gösweiner in die Startformation rückten, nutzten die sichtliche Verunsicherung der Gastgeber und sorgten mit schnörkellosem Spiel immer wieder für Gefahr.
Bereits nach einer Viertelstunde hätte es 2:0 stehen müssen, doch weder Fabian Eisele (11.), Markus Mendler (12.) noch Gösweiner (13.) schafften es das Leder aus aussichtsreicher Position im Offenbacher Kasten unterzubringen. Auch in der Folge war der FCH die bessere Mannschaft und ließ die Kickers nicht zur Entfaltung. Meisterschaftsfavorit Offenbach, der in sieben Spielen zuvor gerade einmal 11 Punkte gesammelt hatte, bekam dagegen kaum einen ordentlichen Angriff auf die Beine gestellt. Quittiert wurde die schwache Leistung der Hausherren beim Halbzeitpfiff mit Pfiffen von den Rängen.
Auch in der zweiten Hälfte sollte sich am Spielgeschehen zunächst nicht viel ändern. Homburg hatte weiterhin Großchancen, während die Kickers kaum in die Nähe des Gäste-Strafraums kamen. Spätestens nach 51 Minuten hätte es 0:1 für die Gäste stehen müssen, doch Breitenbach konnte nach einem Standard einen Schuss von Michael Heilig gerade noch auf der Linie klären. Und nach 69 Minuten war es schließlich OFC-Keeper David Richter, der einen Kullerball von Eisele gerade noch zur Ecke lenken konnte.
Und so kam es, wie es kommen musste, mit der ersten echten Torchance der Gastgeber erzielte Breitenbach den Führungstreffer. Unverdient oder nicht, eine Viertelstunde vor Schluss schien der OFC wie der sichere Sieger. Doch spricht es für die Moral der Grün-Weißen, dass sie nicht aufgaben, weiter Druck machten – und schließlich ausgerechnet Matuwila seinen verlorenen Zweikampf vor dem Gegentreffer mit dem Ausgleich wiedergutmachte (83.). Damit war das Spiel aber noch lange nicht beendet: Nur drei Minuten nach dem Ausgleich knallte der eingewechselte Philipp Hoffmann den Ball aufs Offenbacher Gehäuse, Keeper Richter ließ nach vorne abklatschen und Gösweiner stand goldrichtig – das 1:2!
Offenbach fiel auch nach dieser kalten Dusche nicht mehr viel ein und so blieb es beim vollkommen verdienten 2:1-Auswärtssieg für die Grün-Weißen. Diese zeigten über 90 Minuten eine reife Leistung, lediglich die schwache Chancenverwertung und der unnötige Gegentreffer war den Saarpfälzern anzukreiden. Während Offenbach nach dieser Niederlage im grauen Mittelmaß versinkt, bleibt der FCH weiter oben dran, hat nach acht Spielen maximal vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Ulm. Am kommenden Freitag gilt es nun die starke Leistung in Offenbach zu bestätigen, wenn der Tabellenzweite im Waldstadion auf Kellerkind Astoria Walldorf trifft.