Gunther und Guido Kawolus sind die neuesten Preisträger der renommierten “Homburger Kanone”. Beim Neujahrsempfang der Homburger Narrenzunft am vergangenen Mittwochabend im Saalbau wurden die beiden Unternehmer für ihr langjähriges soziales und gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet.
In seiner Laudatio hob der erste Zunftmeister der Narrenzunft, Rüdiger Schneidewind, hervor, wie tief die Spuren ihres Engagements in Homburg und der Region verwurzelt sind. Seit der Gründung ihres Unternehmens “Schilder Kawolus” im Jahr 1980 haben die Brüder auf vielfältige Weise ihre Heimat unterstützt. “Ob kleine Vereine, die ihre Werbung kostenlos bei ihnen erstellen lassen können, oder persönliches Engagement in Seniorenheimen und für Demenzkranke – ihr Einsatz kennt keine Grenzen”, betonte Schneidewind. Ihr Antrieb? Anderen zu helfen und sie zum Mitmachen zu bewegen, sowohl finanziell als auch mit Tatkraft.
Ein herausragendes Beispiel für dieses Engagement sei Gunther Kawolus’ Einsatz für den SV Schwarzenbach sowie seine langjährige Unterstützung des FC Homburg. “Gibt es überhaupt einen Homburger Fußballverein, den die Firma Kawolus nicht schon mehrfach gefördert hat?” fragte Schneidewind augenzwinkernd. Auch Guido Kawolus hat sich mit Herzblut eingebracht und insbesondere die Handballabteilung des TV Homburg unterstützt – nicht nur finanziell, sondern auch durch aktiven Einsatz mit seinem Sohn.
Die Verdienste der Kawolus-Brüder wurden beim Neujahrsempfang von den anwesenden Gästen mit großer Anerkennung gewürdigt. Die Preisverleihung wurde von einem stimmungsvollen fastnachtlichen Rahmenprogramm begleitet, inklusive beeindruckender Mariechen-Tänze. Nach der Ehrung ergriff Gunther Kawolus das Wort und bedankte sich im Namen seines Bruders und sich selbst für die Auszeichnung. Er zeigte sich überrascht von der Ehrung und gab zu, dass er zunächst gezweifelt habe, ob er die “Homburger Kanone” annehmen sollte, da es viele andere engagierte Menschen gebe. Letztendlich habe ihn jedoch sein Bruder Guido darin bestärkt, dass ihr jahrelanges Engagement für die Menschen und Vereine der Stadt diese Würdigung verdiene.
Gunther Kawolus erklärte auch die Beweggründe hinter ihrem sozialen Einsatz. Die Familie Kawolus stammt aus schwierigen Verhältnissen, wurde als Deutsche aus dem heutigen Polen vertrieben und fand nach einer Flucht aus der DDR in Westdeutschland eine neue Heimat. “Es war nicht einfach, mit nichts anzufangen und nicht immer mit offenen Armen empfangen zu werden”, erinnerte er sich. Besonders prägend sei für ihn die Erfahrung gewesen, als Jugendlicher aufgrund finanzieller Engpässe nicht an einer Klassenfahrt teilnehmen zu können. “Das war ein schmerzlicher Moment, der mir klar gemacht hat: Wenn ich einmal die Möglichkeit habe, anderen zu helfen, werde ich es tun.”
Das jahrzehntelange Engagement der Kawolus-Brüder wurde nun mit der “Homburger Kanone” honoriert. Gunther Kawolus fasste seine Gefühle mit den Worten zusammen: “Alles, was wir getan haben, war für uns immer selbstverständlich, und wir würden es jederzeit wieder tun.” Mit großer Freude nahmen er und sein Bruder die Auszeichnung entgegen.
Alle Bilder: Friedel Simon