Die engagierte Theaterabteilung des FSV Jägersburg, griff in diesem Frühjahr in ihrem Stück, die bevorstehenden Kommunalwahlen auf. Ein trockenes Thema für ein Theaterstück? Nicht auf der Jägersburger Bühne, denn wie brisant und wichtig dieses Thema ist, erkannte man nicht nur am großartigen Besuch, sondern auch, dass so mancher kommunaler Politiker eine der vier Aufführungen von „Ohne Kies ist’s mies“, besuchte.
Wie gesagt, es drehte sich alles um die Kommunalwahl und das Ensemble entführte das Publikum in das Rathaus von Jägersburg! Hier zeigte es, an vier sehr gut besuchten Abenden, auf der Bühne in der kleinen Halle im Alois Omlor Sportpark, wie es manchmal in den Rathäusern der großen und kleinen Gemeinden zugehen könnte. Denn nach dem Rückzug der amtierenden Ortsvorsteherin, glaubt der Hauptamtsleiter leichtes Spiel bei der Wahl zu haben. Aber in letzter Minute taucht ein unbekannter Kandidat auf, der mit allen möglichen Wahlversprechen punktet. Allerdings zeigt er bald sein wahres Gesicht. Es wurde lautstark demonstriert und so manche Verstrickung und Verwechslung bis hin zum Mordverdacht kursierte im „Jägersburger Rathaus“.
Das toll aufeinander abgestimmte Ensemble, unterhielt dabei in herrlichem Platt, manchmal unterbrochen in feinstem Hochdeutsch, die Besucher mit „politischen Scharmützel, Hinterhältigkeit und Humor“ und zeigte aber auch, wie wichtig guter Zusammenhalt auf der Arbeit ist. Schon kurz vor Ende des ersten Aktes, merkte man den Schauspielern an, wie überaus gut das Theaterstück jedem Einzelnen auf „den Leib geschneidert“ ist und wie sich alle in ihre Figur einbringen und mit viel Freude, Spaß und Elan bei der Sache sind.
Jörg Simon, im Stück „de Herr Kies“, begrüßte im Namen der Theatergruppe die Besucher auf das herzlichste und fügte weiter an: „Noch eine Information in eigener Sache. Wir, das gesamte Theaterteam, wissen, dass Ihr, unser Publikum, mit Freude, aber auch mit einer gewissen Erwartungshaltung heute Abend hier in die Vorstellung gekommen seid. Alles, was auf der Bühne passiert, wird von reinen Amateuren gespielt. Das heißt wir üben mit viel Freude, Fleiß und auch sehr viel Nerven. Und Ihr könnt euch vorstellen, dass dabei einige Zeit ins Land geht…aber…am Ende freuen sich alle auf die Bühne und das Publikum, auf Euch“!
Eine Herausforderung stand dem Jägersburger Theater-Ensemble, kurz vor der ersten Aufführung ins Haus. Denn krankheitsbedingt fiel eine Darstellerin aus. Normalerweise hätte das die Absage der Aufführungen bedeutet. Doch das Team setzte alle Hebel in Bewegung und mit ihrem großen Willen und Einsatz und der Unterstützung des Publikums, machten sie es möglich und brachten die Premierenaufführung, vor ausverkauftem Haus, großartig über die Bühne. Alle Besucher der vier Aufführungen verbrachten drei schöne, kurzweilige Stunden im Sportheim beim SFV Jägersburg. Sie werden mit Sicherheit im nächsten Jahr wieder dabei sein, wenn es heißt: Vorhang auf, für das Jägersburger Theater-Ensemble.
Die Protagonisten der Theater-Abende waren:
Die Vorzimmerdame Mandy Schick, gespielt von Carolin Germann, die scheidende Ortsvorsteherin Anne Volkmann, gespielt von Claudia Hau. Dirk Wilhelm war Hauptamtsleiter, Alfred Müller und Uwe Gläsner als Kämmerer, Dagobert Knauser hatte die Kasse nicht immer im Griff. Michaela Schäfer spielte die Ökotante Claudia Tritthin. Die erste Doppelrolle hatte Steffi Finken als Anwältin Anne Salesch, sowie die italienische Reinigungskraft inne und Sandy Schmidt stellte die Hartz IV Empfängerin Rosa Flodder dar. Unter und hinter der Bühne sorgten Carmen Becker als Souffleuse, sowie Steffi Simon in der Requisite, dass alles an seinem Platz lag und ein „Texthänger“ erst gar nicht passierte. Die zweite Doppelrolle, den Ortsvorsteher-Kandidat Konrad Kies, sowie Kommissar Kohl-Umbo besetzte Jörg Simon bei “Ohne Kies ist’s mies” in Homburg-Jägersburg.
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