Im Salon von Serafino Russo ist viel Platz - Bild: Stephan Bonaventura
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Seit die Corona-Ampel Mitte April auf Gelb sprang, gilt im Saarland auch bei Friseuren eine Testpflicht. Dass das die Sache für die Friseure nicht einfacher macht, ist klar. Doch wie wirkt sich die Maßnahme ganz konkret in unserer Region aus? HOMBURG1 hat nachgefragt.

Serafino Russo vom gleichnamigen Friseursalon in der Kaiserstraße und Gabi Ethner vom Haarstudio Ethner in Limbach haben eines gemeinsam: Sie haben beide einen Kurs besucht, damit sie selbst Corona-Tests in ihrem Friseursalon durchführen dürfen. Durchaus eine Seltenheit im Saarland. Denn laut Mirko Karkowsky, dem Geschäftsführer der saarländischen Innung für Friseure und Kosmetik, sei die Zahl dieser Friseure „gering“. Die meisten böten Schnelltests an, die die Kunden selbst durchführen müssen. „Oder sie weisen auf die Testzentren im Umkreis hin.“

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Friseur Serafino Russo hat sich beim DRK Homburg für COVID-19 Testungen fortbilden lassen – Fotos: privat

Gerade bei älteren Kunden lohnt sich dieser Service jedoch, wie Ethner erzählt. „Bei den Älteren gibt es doch eine gewisse Unsicherheit, was den Besuch eines Testzentrums anbelangt. Das ist für uns eine riesige Herausforderung.“ Die Jüngeren seien da etwas offener und würden meist schon mit negativem Test vorbeikommen. Während es beim Haarstudio Ethner zwei Drittel der Kunden sind, die mit einem Test vorbeikommen, beläuft sich diese Zahl bei Serafino Russo auf rund 80%. Und auch beim Friseur Rossi in der Homburger Altstadt kommen die Kunden laut Chefin Eva Walter meist schon mit Test vorbei. „Ansonsten können die Kunden bei uns einen Selbsttest unter Aufsicht machen.“

Ob die Kunden das Test-Angebot von Russo und Ethner nun in Anspruch nehmen oder nicht, gelohnt hat sich die Schulung für den Friseur aus der Kaiserstraße schon aus anderen Gründen. „Er ging zweieinhalb Stunden und es war wirklich interessant, mal zu hören, wie so ein Virus eigentlich funktioniert, was beachtet werden muss und wo man sich anstecken kann.“

Der Friseur Rossi in der Homburger Altstadt.

Doch so spannend das gewesen sein mag – letztlich geht es bei den Friseuren natürlich um den Umsatz. Und der ist saarlandweit seit der Einführung der Testpflicht doch deutlich zurückgegangen. „Im Schnitt reden wir hier von Einbußen, die bei 25-30% liegen“, berichtet Mirko Karkowsky von der Friseurinnung. „Die Kunden, die kommen, haben zwar Verständnis für die Maßnahmen und ziehen mit. Aber viele sagen dann eben doch ab, weil es ihnen zu viel Aufwand ist.“ Serafino Russo führt noch einen anderen Grund an, wieso sich manche Kunden vielleicht abschrecken lassen. „Es fehlt auch die Motivation, schließlich können momentan keine Geburtstage oder Partys stattfinden.“

Bild: Haarstudio Ethner

Was Neukunden anbetrifft, sei es zwar schwierig, aber im Großen und Ganzen laufe das Geschäft trotz allem okay, wie Russo sagt. Auch beim Haarstudio Ethner pendelt sich die Situation mittlerweile ein. Dabei gab es gerade zu Beginn der Testpflicht große Probleme, wie Gabi Ethner erzählt. „In der ersten Woche hatten wir einen totalen Einbruch. Aber jetzt wird es spürbar besser. Hilfreich ist für uns, dass vollständig Geimpfte seit Anfang Mai ohne Test kommen dürfen.“ Bei Rossi ist man noch vorsichtig, was eine Einschätzung der Lage angeht. „Bisher wurde kein Termin abgesagt. Aber die Kunden teilen uns schon mit, dass man sich den Friseurbesuch doch überlegt, wenn das Ganze länger so weitergeht.“ Alle drei befragten Friseure betonen jedoch auch, dass man froh ist, überhaupt öffnen zu dürfen. Tests hin oder her.

 

 

 

 

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