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Ende August war es wieder soweit: Ein Starkregen ging über Homburg nieder, Keller liefen voll, die Feuerwehr kam mit den Einsätzen kaum hinterher. Besonders schlimm war die Situation im Stadtteil Einöd, wo unter anderem der Sportplatz von einer wahren Schlammlawine überrollt wurde. Nicht zum ersten Mal ist der Homburger Süden besonders stark von Unwetterschäden betroffen. Die Stadt möchte nun handeln – warnt jedoch vor zu großen Erwartungen.

Ortsratssitzungen sind normalerweise nicht gerade Zuschauermagneten. Das gilt auch für Einöd, wo sich selten mehr als zwei Einwohner in den Sitzungsraum verirren. Dass das bei de letzten Tagung deutlich anders war, zeigt eindrücklich, wie sehr die Situation rund um die Starkregenereignisse die Menschen in Einöd bewegt. Mehr als ein Dutzend Anwohner aus betroffenen Gebieten waren nämlich gekommen, um ihren Sorgen, aber auch ihrem Frust freien Lauf zu lassen. Vollgelaufene Keller, Schlammmassen auf der Straße, zu wenig Engagement bei der Straße – die Vorwürfe prasselten nur so nieder.

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Ähnlich wie der Regen, der am 26. August diesen Jahres in Einöd wieder einmal für großes Chaos sorgte. Die Feuerwehr vor Ort war quasi im Dauereinsatz und das, obwohl auch der ein oder andere Feuerwehrmann selbst privat betroffen war. Sinnbildlich für die Lage vor Ort sind die Bilder vom Einöder Sportplatz, der zum Teil komplett unter der Schlammschicht verschwunden war. Mühselig musste alles wieder gereinigt werden, sowohl auf dem Sportplatz als auch bei den Anwohnern. Zwar lobten diese Feuerwehr und den städtischen Baubetriebshof für ihr Engagement bei den Aufräumarbeiten. Dass es aber überhaupt so weit kommen musste, ärgerte die anwesenden Anwohner jedoch deutlich sicht- und hörbar. Nicht zuletzt deshalb, weil Starkregen schon im Mai für Verwüstungen gesorgt hatte. Tenor: Die Stadt tut zu wenig, um der Situation Herr zu werden.

Diesem Eindruck wollte man von Seiten der Stadt offenkundig entgegentreten und so waren mit Bauamtsleiter Frank Missy und Martin Orschekowski vom Tiefbauamt gleich zwei hochrangige Behördenvertreter bei der Ortsratssitzung anwesend. Beide hörten geduldig zu und zeigten großes Verständnis für den Ärger der Anwohner; sie betonten jedoch auch, dass die Situation für die Stadt nicht einfach zu lösen sei. „Wir als Kommunen sind die letzten in der Nahrungskette“, erklärte Missy unter anderem mit Blick auf gesetzliche Vorgaben von Bund und EU. „Alle technischen Regelwerke sind auf Wassermengen ausgerichtet, die in der Vergangenheit richtig waren.“ Die Starkregenereignisse hätten nun jedoch ein Ausmaß erreicht, das so nicht eingeplant gewesen sei. Außerdem verwies Missy auf die schwierige finanzielle und personelle Lage bei der Stadt. „Es gibt viele Stadtteile in Homburg und jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden.“

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Nun ist es jedoch unbestritten so, dass der Gemeindebezirk Einöd von Starkregenereignissen besonders stark betroffen ist, was nicht zuletzt an der Topographie vor Ort liegt. Weite Teile von Einöd und Schwarzenacker sind in Hanglage gebaut, bei Starkregen überschwemmen Wasser, Sand und Schlamm von der Höhe die Straßen. Besonders betroffen ist der Bereich „Am Ohligberg“, wo bereits nach dem Starkregenereignis im Mai Maßnahmen getroffen wurden, um das Wasser abzuleiten. So wurden unter anderem die Randflächen mit Schotter befestigt – eine Maßnahme, die nicht die gewünschte Wirkung entfaltete. Ende August kam nämlich zum Teil dieser Schotter wieder den Berg herunter, weshalb die Stadt von dieser Lösung Abstand nimmt.

Nun soll zunächst ein hydrologisches Gutachten erstellt werden. „Da wird erst einmal geklärt, welche landwirtschaftlichen Fläche zur Erosion beitragen“, erklärte Martin Orschekowski im Ortsrat. Außerdem soll ein Planungsbüro konkrete Maßnahmen erarbeiten, um die Situation vor Ort zu verbessern. Gelder für die Maßnahmen sollen bereits im Haushalt für das Jahr 2023 bereitgestellt werden, wie der zuständige Haupt- und Finanzausschuss nun beschlossen hat. „Wir werden nie dafür sorgen, dass kein Wasser mehr den Ohligberg herunterkommt“, bremste Orschekowski in der Einöder Ortsratssitzung zu große Erwartungen. „Aber wir werden alles dafür tun, dass das Wasser an Kraft verliert.“

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