Foto: Christa Strobel
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Die Mitglieder des TV St. Ingbert hatten allen Grund zu feiern. Beim Festakt anlässlich des 135jährigen Jubiläums in der alten Schulturnhalle in Hassel gab es für die rund 100 geladenen Gäste aus Sport und Politik ein abwechslungsreiches Programm aus historischen Rückblicken, musikalischer Unterhaltung und sportlichen Einlagen.

Wer den Festsaal betrat, dem wurde auf den ersten Blick klar, dass es sich um eine sportliche Veranstaltung handeln musste. Vorne an der Bühne standen Sprungkasten und Trampolin bereit, mitten im Saal befand sich eine lange Turnmatte, ein sogenannter Bodenläufer, der schon während des Sektempfangs von den Kleinsten eifrig für Radschlagen und Purzelbäume benutzt wurde. So mussten sich die Gäste erst einmal den Weg zu ihren Sitzen bahnen.
Der Präsident des Saarländischen Turnerbundes, Franz-Josef Kiefer, dankte den Mitgliedern des TV St. Ingbert und ihrem Vorsitzenden Pascal Rambaud für deren „großartiges Engagement“ beim Landesturnfest im vergangenen Jahr in St. Ingbert. Sie seien unter anderem Garant dafür gewesen, dass insbesondere die Wettbewerbe der Turnerinnen und Turner reibungslos ablaufen konnten. Nach Kiefers Ausführungen hatten die 9 bis 10jährigen Mädchen endlich ihren langerwarteten Auftritt. Sie präsentierten eine kurzweilige Übung am Boden, eine Kombination aus klassischen Turnelementen und moderner Interpretation. Und hier spielte die in der Hallenmitte platzierte Turnmatte ihre volle Stärke aus. Man konnte beinahe den Eindruck gewinnen, die Turnerinnen sprängen über die Gäste hinweg.
Schirmherr Stephan Toscani, Minister für Finanzen und Europa, ging in seiner Festrede besonders auf den Beitrag des Sports zur sozialen Kohäsion ein. Durch sportliche Aktivitäten bringe man vor allem Kinder und Jugendliche dazu, sich schon früh beispielsweise soziale Kompetenzen oder auch den Umgang mit Siegen und Niederlagen zu entwickeln. „Sportliche Wettkämpfe bieten die Gelegenheit, den eigenen Charakter weiter zu entfalten“, so Stephan Toscani. Sportlich wurde es dann erneut, als die Aktiven ihre Sprungvariationen auf Kaste und Sprungbrett dem Publikum präsentierten.

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In seinem kurzen historischen Rückblick ging Franzl Döring auf dich wichtigsten Stationen des TV St. Ingbert ein: Von der Gründung im August 1881 über das Verbot nach dem zweiten Weltkrieg, den Verlust der von Nonnen gestickten Vereinsfahne nach dem zweiten Weltkrieg bis hin zu dem Schicksal der vereinseigenen Sporthalle im Wallerfeld, die inzwischen durch einen modernen Neubau ersetzt wurde. Die neue Vereinsfahne, die im Jahre 1957, also vor genau sechzig Jahren, neu beschafft wurde, wurde am Ende des Festaktes von Franzl Döring, der sie 1957 beim Deutschen Turnfest in München trug, an Oberturnwart Stefan Hien überreicht, der sie in diesem Jahr in Berlin beim Deutschen Turnfest tragen wird. So wurde symbolisch der Generationenwechsel im TV St. Ingbert vollzogen. Schirmherr Stephan Toscani hatte es mit einer Spende ermöglicht, die Fahne fachgerecht restaurieren zu lassen, so dass die Farben Schwarz und Rot auch künftig den TV und seine St. Ingberter Heimat auf sportlichen Wettkämpfen in ganz Deutschland repräsentieren werden.

Beim anschließenden Beisammensein blieb viel Raum für Erinnerungen, wovon die Anwesenden reichlich profitierten. Hilfe hierzu bekamen sie von der reich bebilderten Festschrift, die die Höhepunkte der letzten 135 Jahre noch einmal Revue passieren ließ.

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