Symbolbild

Wenn auf den Baustellen im Saarpfalz-Kreis die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, müssen sich die rund 1.780 Bauarbeiter keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen. Dank des Saison-Kurzarbeitergelds (Saison-Kug), früher als Schlechtwettergeld bekannt, bleiben Arbeitsverträge und Löhne in der kalten Jahreszeit stabil. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin.

„Niemand muss seinen Job an den ‚Winter-Nagel‘ hängen. Das Saison-Kug schafft eine Brücke über die frostigen Monate“, erklärt Ute Langenbahn, Vorsitzende der IG BAU Saar-Trier. Die Regelung tritt ab dem 1. Dezember in Kraft und ermöglicht es, Bauarbeiter auch dann weiter zu beschäftigen, wenn Eis und Schnee die Arbeit im Freien unmöglich machen.

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Das Saison-Kurzarbeitergeld deckt bis zu 67 Prozent des Nettolohns ab und wird von der Arbeitsagentur gezahlt. Ziel ist es, Entlassungen zu vermeiden und Fachkräfte langfristig in der Branche zu halten. Für Bauunternehmen bietet die Regelung Flexibilität: Betriebe können Arbeitsausfälle nachträglich melden und so wetterbedingte Planungsunsicherheiten minimieren.

„Die Regelung spart nicht nur Papierkram, sondern sichert auch den Fortbestand der Betriebe“, betont Langenbahn. Besonders in den 140 Baubetrieben des Saarpfalz-Kreises sollte das Instrument genutzt werden, um Personalengpässe im Frühjahr zu vermeiden.

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Bevor Betriebe das Saison-Kug in Anspruch nehmen können, sind jedoch einige Bedingungen zu prüfen. „Zunächst müssen Bauunternehmen prüfen, ob es alternative Tätigkeiten im Betrieb gibt, etwa Aufgaben in Innenräumen. Auch alte Urlaubstage und Arbeitszeitkonten müssen berücksichtigt werden“, erläutert Langenbahn.

Die Leistung steht Unternehmen aus dem Baugewerbe, Dachdeckerhandwerk sowie Garten- und Landschaftsbau zwischen Dezember und März zur Verfügung. Für die Gerüstbauer beginnt die Schlechtwetterzeit bereits im November.

Die IG BAU sieht im Saison-Kurzarbeitergeld eine klare Win-win-Situation: Beschäftigte behalten ihre finanzielle Sicherheit und eine klare Perspektive, während Betriebe ihre erfahrenen Mitarbeiter halten können. „Im Frühjahr können sie auf eingespieltes Personal zurückgreifen, ohne neue Kräfte anlernen zu müssen“, so Langenbahn abschließend.

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