Anzeige

Eine Jugendbetreuerin bei der Ferienfreizeit lästert über ein herausforderungsvolles Kind, ein Lehrer stellt eine Schülerin mit Migrationshintergrund vor der Klasse bloß … und auf der Familienfeier pöbelt der eigene Onkel … Oftmals bleibt man sprachlos zurück und ärgert sich im Nachgang, keine klare Position bezogen zu haben. Aus diesem Anlass bot das Jugendforum Saarpfalz gemeinsam mit der Leitstelle Lebenslanges Lernen des Saarpfalz-Kreises, dem Adolf-Bender-Zentrum und der protestantischen Jugendzentrale Homburg für engagierte Jugendliche ein Wochenendseminar im Ökologischen Schullandheim Spohns Haus in Gersheim zum Umgang mit Diskriminierung in der Schule und bei der Jugendarbeit an.

Unter den Teilnehmenden waren u. a. Inhabende der Juleica (Jugendleiter/in-Card), Akteurinnen und Akteure der Landesschülervertretung, Aktive im lokalen Jugendforum und im LEADER-Projekt Junge Biosphäre sowie weitere Engagierte. Unter Betreuung der Referenten Marvin Müller und Fabian Müller wurden zunächst Kennzeichen von Vorurteilen erarbeitet und Hindernisse in der Auseinandersetzung benannt. Im Anschluss konnten die Jugendlichen in Rollenspielen realitätsnahe Fälle nachspielen und dadurch mögliche Strategien erproben und reflektieren. Nicht zuletzt wurden in mehreren Aktivitäten eigene Vorurteilsstrukturen, Wertvorstellungen und Urteilsmaßstäbe hinterfragt.

Anzeige

Nachdem der Saarpfalz-Kreis im Herbst des vergangenen Jahres erstmals ein Vernetzungstreffen der Schülervertreterinnen und Schülervertreter im Kreis organisiert hatte, zeigte sich dort der Wunsch nach vertiefender Auseinandersetzung in Form von Seminaren für engagierte Jugendliche, u. a. zum Umgang mit Vorurteilen und zur Entwicklung demokratischer Konfliktlösungsstrategien. Das Seminar in Gersheim stellte hier einen ersten Baustein dar, weitere werden folgen. Überdies wird das Vernetzungstreffen der Schülervertreterinnen und Schülervertreter durch den Saarpfalz-Kreis künftig als feste jährliche Veranstaltung angeboten werden.

Bild: Sandra Brettar

„Unseren Schulen kommt im Hinblick auf die Bildung von urteilsfähigen und engagierten demokratischen Bürgerinnen und Bürgern eine verantwortungsvolle Aufgabe zu. Ich bin dankbar, dass an den Schulen im Saarpfalz-Kreis die Schülerinnen und Schüler in ihrem Demokratieverständnis gefördert werden und in demokratische Entscheidungsprozesse involviert werden. Das habe ich unter anderem bei meinen Besuchen an den weiterführenden Schulen im Rahmen von ‚Landrat macht Schule‘ erfahren dürfen. Dass auch außerhalb der Schule in Seminaren auf tiefgreifende problematische Umgangsformen eingegangen wird, stellt einen unverzichtbaren Mehrwert dar“, betont Landrat Dr. Theophil Gallo.

Anzeige

 

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein