Die Frauenbeauftragten aus Homburg, Kirkel, Blieskastel und des Saarpfalz-Kreises beteiligen sich mit der Fairtrade-Steuerungsgruppe in St. Ingbert an der Fairtrade-Rosenaktion zum Weltfrauentag am 8.März. Quasi als Dankeschön werden Frauen in Blieskastel, Homburg, Kirkel und St. Ingbert mit Rosen aus fairem Handel beschenkt.
Initiiert wurde die Aktion von den Frauenbeauftragten, die sich parallel auch bei den Faitrade-Initiativen in den jeweiligen und Kommunen und dem Kreis engagieren. Sie setzen nicht nur ein Zeichen für Frauenrechte hierzulande, sondern auch für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Frauen auf Blumenfarmen in Ostafrika und Lateinamerika.
Homburg trägt seit 2014 den Titel Fairtrade-Stadt. Der Saarpfalz-Kreis ist seit 2015 Fairtrade-Landkreis. Die Städte St. Ingbert, Blieskastel und die Gemeinde Kirkel sind in der Bewerbungsphase. Alle beteiligen sich an der bundesweiten Aktion von TransFair e.V. und deren Aufruf, im Rahmen des Weltfrauentags mit fairen Rosen „Flower Power“ zu verschenken und auf das Thema Frauenrechte aufmerksam zu machen. Der örtliche Blumenfachhandel sponsort die Verteilaktionen im FrauenForum, dem Uni-Campus, in Kitas, Schulen, Fußgängerzonen und auf den Marktplätzen.
„Es ist mir wichtig, ein Zeichen für Frauenrechte zu setzen. Als Beigeordnete der Fairtrade-Stadt Homburg möchte ich, dass wir in der Stadtverwaltung und in der Bürgerschaft Vorbild sind für den fairen Handel.“, ermuntert Christine Becker, Koordinatorin der Fairtrade-Steuerungsgruppe Homburg, Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen. Die Frauenbeauftragte Anke Michalsky und Dr. Andrea Golz vom Homburger Eine-Welt-Laden entwickeln gemeinsam vielfältige Aktivitäten in der Stadt. In der Gemeinde Kirkel wird die Frauenbeauftragte Sandra Hamann mit Bürgermeister Frank John und Ortsvorsteher Max Limbacher die fairen Rosen in Kitas, Schulen, in Leibs Heisje und das ASB-Seniorenheim überbringen.
Im Foyer des Rathauses werden Plakatwände aufgestellt und Broschüren ausgelegt, die über Frauenrechte und den fairen Handel informieren. „Laut Fairtrade Deutschland werden 80 Prozent unserer Schnittblumen importiert. Die regionale Produktion kann die Nachfrage nicht decken. Ein Großteil wird in Kenia angebaut unter schlimmen Arbeitsbedingungen für die Blumenpflückerinnen.“, kündigt Julia Roos von der Stadtverwaltung die Fairtrade-Flower-Power-Aktion für Frauenrechte im Rathaus St. Ingbert an. Sie koordiniert gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Thomas Debrand die Fairtrade-Steuerungsgruppe.
In Blieskastel wird die Frauenbeauftragte Sandy Will in der Grundschule Kirchberg/Schlossberg und im Bürgerbüro mit der Fairtrade-Rosenaktion über Frauenrechte, Gleichstellung und die Vorteile der Fairtrade-Standards informieren. „Im Saarpfalz-Kreis gibt es über das Jahr vielfältige Aktionen und eine kreative Zusammenarbeit mit den einzelnen Steuerungsgruppen. Die Rosenaktion ist eines der vielen Kooperationsprojekte.“ stellt Landrat Dr. Theophil Gallo anerkennend fest.
Mindestlöhne, feste Arbeitsverträge, Mutterschutz und einheitliche Bezahlung von Frauen und Männern bei gleicher Tätigkeit sehen die Fairtrade-Standards vor. Die Fairtrade-Prämie, die Blumenaufkäufer für Fairtrade-Ware zahlen, geht direkt an das Prämienkomitee, bestehend aus gewählten Arbeitnehmerinnenvertretern. Die Gelder fließen in Gemeinschaftsprojekte für die Beschäftigten und deren Gemeinden. Rosemary Achieng ist seit 13 Jahren Blumenpflückerin bei Panda Flowers, einer Fairtrade-Blumenfarm in Naivasha, Kenia. Sie ist 43 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von drei Söhnen. Bereits zum zweiten Mal wurde sie zur Vertreterin des Gleichstellungskomitees gewählt. „Seit Fairtrade hat sich viel verändert. Frauen und Männer haben jetzt die gleichen Rechte“, sagt Rosemary. „Ich wünsche mir, dass noch mehr Fairtrade-Blumen verkauft werden, damit die Lebensbedingungen von allen Blumenarbeitern und ihren Familien verbessert werden können.“
„Aufmärsche für Frauenrechte sind keineswegs Aktionen aus dem letzten Jahrhundert. Die letzten Demonstrationen für Frauenrechte in Polen und gegen Frauenfeindlichkeit in den USA haben aktuell gezeigt, wie nah das Thema bei uns ist. Die frühe Frauenbewegung hat zu verbesserten Arbeitsbedingungen geführt. Aktuell ist die berufliche Integration von Müttern mit Migrationshintergrund in unserem von der EU geförderten Projekt „Fit für den Beruf“ eines unserer Schwerpunkte“, informiert Birgit Rudolf, Frauenbeauftragte des Saarpfalz-Kreises. Der Verein Frau und Gesellschaft e. V. eröffnet am Abend des Weltfrauentages im Homburger FrauenForum die Ausstellung „Rückblick-Augenblick-Ausblick“ mit der Textilkünstlerin Pia Welsch.