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Über das Schicksal der Menschen unter den drei Besatzungsmächten wurde ebenso referiert, das das Publikum gleichermaßen berührte. Die jeweiligen Besatzungsmächte versuchten nämlich, die „neuerworbenen Gebiete“ (so die offizielle Bezeichnung) in ihre Länder einzugliedern, was mit einem gewissen Maß an Unterdrückung verbunden war, wobei es den Polen unter den Habsburgern am besten und unter den Zaren am schlechtesten ging. Als Staat war Polen nicht mehr vorhanden, doch in den Herzen und Köpfen der Menschen lebte es weiter. Sprache, Kultur und Religion bildeten die Brücke zwischen der großen Vergangenheit der Adelsrepublik und einer ungewissen Zukunft. 

Die ablehnende Reaktion der übrigen europäischen Öffentlichkeit auf die Teilungen, die damals als gravierendes Unrecht bezeichnet wurden, war eine weitere Darlegung zu diesem Thema, um mit der Frage, ob dieses Kapitel der Geschichte Polens als Dauertrauma bis heute nachwirkt, abzuschließen. Dr. Frys erläuterte den Versammelten, dass die heutige sensible Empfindung von Berührungen der nationalen Souveränität und Integrität die Folge des einstigen Verlustes der Heimat ist, die bei den Menschen in Polen noch immer stark nachwirkt. Die Fremdherrschaft über vier Generationen hinweg hinterließ tief greifende Spuren. Mit der Feststellung, dass der europäische Zusammenhalt heute ein Gewinn für alle Beteiligten ist und die Ereignisse der Geschichte überwinden lässt, schloss die Referentin unter Beifall des Publikums ab. 

Informationen zu der Kreispartnerschaft mit dem polnischen Landkreis Przemysl und dem ukrainischen Rayon Pustomyty: Dr. Violetta Frys, E-Mail: violetta.frys@saarpfalz-kreis.de oder Tel. (06841) 104-8273.

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